“SAP-Gebühren wie teure Versicherung”
Der Marktforscher Forrester hat 200 Unternehmen danach befragt, wie sie die Erhöhung der Preise für den SAP-Support bewerten. Die Preisänderung tritt zum Januar 2009 in Kraft.
Dann wird das Service-Programm ‘Enterprise Support’ auf alle Kunden ausgeweitet – damit gelten für mittelständische Anwender die gleichen Tarife wie für Konzerne. Ab 2009 hebt SAP zudem die Support-Gebühren über einen Zeitraum von vier Jahren von 17 auf 22 Prozent an. Ab kommendem Jahr werden bereits 18,4 Prozent fällig. 2010 sind es 19,8 Prozent und 2011 dann 21,4 Prozent.
Besonders die deutschen und die britischen SAP-Anwender hatten sich von den Preiserhöhungen nicht begeistert gezeigt. Auch die von Forrester in der Studie Coping With SAP’s Pricey Maintenance Hike befragten SAP-Anwender äußerten Bedenken.
So nutzen 85 Prozent bereits den derzeit aktuellen ‘SAP Basic Support’ nur sehr selten. Diese Anwender rufen den SAP-Support weniger als sechs Mal im Jahr zur Hilfe, hieß es von Forrester. Für diese Unternehmen wirke bereits der Basis Support wie eine umfangreiche und teure Versicherung, die man fast nie nutze.
Die SAP-Anwender sind demnach auch der Meinung, dass SAP zu lange braucht, um gewünschte Funktionen in die Software einzubauen. Es gebe viele Beispiele dafür, dass SAP bestimmte Features nicht geliefert habe – obwohl diese von mehreren Unternehmen aus verschiedenen Branchen bereits vor zwei bis vier Jahren gewünscht wurden. Die Anwender erwarteten von SAP jedoch, dass das Geld, was sie für den Support zahlen, in die Verbesserung der Software gesteckt wird.
Als Ausweg empfiehlt Forrester den SAP-Anwendern, “gesalzene Abschläge” auf die Lizenzgebühren auszuhandeln. Langfristig solle man zudem eine “Strategie für die SAP-Eindämmung” verfolgen und sich mit den Angeboten anderer Hersteller bekannt machen – etwa mit den CRM-Lösungen von Oracle Siebel und Salesforce.com sowie den Master-Data-Management-Produkten von IBM, Initiate Systems und Siperian.