Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel konnten durch eine Sicherheitslücke persönliche Daten von über 30 Millionen T-Mobile-Kunden über das Internet abgerufen und manipuliert werden. So waren neben Namen, Adressen und Mobilfunknummer sogar Bankverbindungen von den einzelnen Kunden einsehbar.
Um die Daten im Kundensystem von T-Mobile abrufen zu können waren nur wenige Benutzerangaben und ein einfaches Passwort nötig. Im Besitz der Zugangscodes waren nicht nur T-Punkt-Mitarbeiter, sondern auch zahlreiche Hacker. Besonders gravierend war die mögliche Manipulation der Daten. Es wäre sogar möglich gewesen, SIM-Karten zu sperren, Tarife zu ändern oder neue Einzugsermächtigungen anzulegen. Die Sicherheitslücke wurde inzwischen nach Angaben der Deutschen Telekom wieder geschlossen.
“Die erneuten großen Datenverluste bei der Deutschen Telekom sind skandalös. Das Unternehmen hat zwar schnell reagiert, doch wie sieht es mit der Prävention aus? Die realen Gefahren von Datenverlust werden von den meisten Unternehmen unterschätzt. Wissen ist unserer Erfahrung nach die beste Medizin gegen die Krankheit Geräteschwund und Datenverlust. In Schulungen können Unternehmer ihren Mitarbeitern Strategien näher bringen, welche Sicherheitsregeln zu befolgen und Formulare auszufüllen sind, um Geräte und Netzwerk zu schützen sowie den Aufenthaltsort mobiler Geräte im Auge zu behalten”, sagte Robert Chapman, Geschäftsführer von Firebrand Training.
“Geschäftsleitung und Vorstand sind rechtlich verpflichtet, eine sorgfältige, sichere Datenhaltung zu gewährleisten. Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich verpflichtet Betriebe unter anderem, ein effizientes Risikomanagement einzuführen. Da ein mangelhaftes IT-Sicherheitssystem massive wirtschaftliche Schäden verursachen kann, muss die Firmenleitung für ein angemessenes Sicherheitsniveau sorgen”, führte Chapman weiter aus.
Doch die Geschäftsführung der Deutschen Telekom scheint sich nicht viel um die neuerliche Datenpanne zu kümmern. Der Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann macht den Eindruck, als seien seine Mitarbeiter schuld an dem Daten-Desaster. Im Unternehmen wächst die Kritik an der Unternehmensführung immer weiter. “Da verliert ja der letzte Kunde sein Vertrauen”, sagte T-Mobile-Aufsichtsrat Ado Wilhelm gegenüber der Frankfurter Rundschau.
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