Der Rover ‘Scarab’ kann dazu nicht nur Bodenproben entnehmen, sondern diese auch selbst chemisch analysieren. Die Technologien des Forschungsmodells sollen langfristig dazu dienen, die bemannte Erforschung des Mondes zu unterstützen. In der ersten Novemberhälfte unterziehen die Wissenschaftler Scarab auf dem hawaiischen Vulkan Mauna Kea einem Feldtest.
Auf Hawaii wird eine Mondmission simuliert, bei der in unwegsamem Gelände nach Rohstoffen gesucht wird. Der rund 1,7 mal 0,9 Meter große vierrädrige Roboter hat eine spezielle Aufhängung, damit er sandige und steinige Steigungen bewältigen sowie sich zum Aufnehmen von Bodenproben absenken kann. Der Leistungsbedarf des 400 Kilogramm schweren Rovers beträgt nach Angaben der CMU nur 100 Watt.
Die Manövrierfähigkeit von Scarab und seine Fähigkeit, autonom zu navigieren, sei schon vor einem Jahr demonstriert worden, so Projektleiter David Wettergreen. Nun habe man aber entscheidende Ergänzungen vorgenommen. “Wir haben Scarab umkonfiguriert, um Platz für eine Gesteinsanalyse-Laboreinheit der NASA zu schaffen. Jetzt ist er ein komplettes robotisches System zur Erforschung der Mondpole und für die Suche nach Rohstoffen.”
Ein Bohrer des kanadischen Northern Centre for Advanced Technology dient dabei der Entnahme von einen Meter langen Bohrkernen. Diese werden stückweise pulverisiert und chemisch untersucht. Dabei werden die Proben auf 900 Grad Celsius erhitzt und die freigesetzten Gase Analysegeräten zugeführt, um die Häufigkeit von Elementen und wichtigen Verbindungen zu messen. Die Analyse eines Bohrkerns dauert dabei bis zu 20 Stunden.
Auf dem Mond könnte ein Rover wie Scarab wertvolle Dienste leisten. “Der Mensch wird nicht für lange Aufenthalte zum Mond zurückkehren, wenn wir nicht Ressourcen finden, um das zu unterstützen”, sagte William Whittaker, Leiter des Field Robotics Center an der CMU.
“Die Nutzung lunarer Ressourcen wird dazu führen, eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond aufrecht zu erhalten”, so Bernard Foing, Executive Director der ESA International Lunar Exploration Working Group. Neben Wasser, Sauerstoff oder Wasserstoff könnten auch Metalle und Glase aus der Mondoberfläche für eine künftige Basis genutzt werden.
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