US-Schülerin ändert eigenen Namen in Webadresse

Auf dem Führerschein sind nunmehr Cutout als Vor- und Dissection.com als Zuname ausgewiesen. Mit dem Namenswechsel protestiert Dissection.com gegen Tierversuche an Schulen bzw. das Sezieren von Tieren im Biologie-Unterricht. “Ich habe meinen Namen geändert, um die Aufmerksamkeit für die sechs Millionen Tiere zu erhöhen, die jedes Jahr für das Sezieren getötet werden”, so die Schülerin.

Anders als in den USA, wo Namensänderungen weniger streng reglementiert sind, ist die Umbenennung einer Person in eine Webadresse hierzulande nicht möglich. Für Namensänderungen ist das Einwohneramt der Gemeinde zuständig, in der die Person mit Hauptwohnung gemeldet ist. “Man darf auch nach einer Namensänderung nur einen ‘normalen’ Namen tragen”, heißt es vom Einwohneramt Essen auf Nachfrage. Fraglich bleibt, wie “normale” Namen per Gesetz definiert sind. Grundsätzlich gilt: “Eine öffentlich-rechtliche Namensänderung ist im Ausnahmefall bei Vorliegen eines wichtigen Grundes möglich. Sie dient im Einzelfall dazu, erhebliche Unzuträglichkeiten bei der Führung des vorhandenen Namens zu beseitigen”, so die Auskunft auf der Webseite des Amtes. Ferner steht der Person die Wahl des künftigen Namens offenbar nicht völlig frei.

Die Website CutoutDissection.com wird von der Organisation People for the Ethical Treatment of Animals (Menschen für die ethische Behandlung von Tieren) betrieben. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um eine Nonprofit- und Charity-Organisation, die sich für die Rechte von Tieren einsetzt. Als Grund für die Namensänderung gibt Dissection.com an, im Biologie-Unterricht selbst ein Huhn seziert haben zu müssen. Durch eine Änderung der Schulregeln werde mittlerweile auch Alternativ-Unterricht zur Sezierung von Tieren angeboten.

Die Reaktionen auf den ungewöhnlichen Namen der Tierrechtsaktivistin gestalten sich unterschiedlich. “Normalerweise wollen die Menschen wissen, warum ich meinen Namen geändert habe”, erklärt Dissection.com. Zudem stoße sie häufig auf bürokratische Hürden. So habe sie zwei Anläufe benötigt, um den Führerschein mit ihrem Namen Cutout Dissection.com zu bekommen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

1 Tag ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

2 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

3 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago