“Doch wie Vampire leben sie einfach weiter. In vielen Firmen wird quer über Abteilungen und Niederlassungen hinweg mit einer Patchworkdecke an Legacy-Applikationen gearbeitet”, wissen die Analysten der Experton Group. Dieses miteinander verwobene Applikations-Wirrwarr ist meist die Folge von lokal oder bereichsintern getroffenen Entscheidungen sowie Fusionen und Akquistitionen.
Ein solcher IT-Betrieb ist teuer und unflexibel, wirkt sich negativ auf die Gewinnspanne aus und führt außerdem dazu, dass weniger neue Umsätze generiert werden. Mit Knoblauch, Holzpflöcken oder silbernen Kugeln lässt sich diesem Missstand nicht mehr beikommen. Unternehmen, die aber ihre Geister erfolgreich ausgetrieben haben, konnten ihr Applikations-Portfolio um bis zu 75 Prozent verkleinern, steigerten ihre Agilität, vereinfachten den Betrieb, reduzierten den Personalstand und verdoppelten ihre Rechnerleistung – und das alles für das gleiche oder sogar weniger Geld und operativen Aufwand, berichtet Experton. Auch die Softwarekosten sanken signifikant; die damit erzielten Einsparungen machten knapp 50 Prozent der Gesamteinsparungen aus.
Durch Abschaffung von veralteten Vampir-Applikationen werden unnütze Ausgaben vermieden. Aber wie kommt es, dass solche Anwendungen weiterleben? Experton: Trägheit ist ein möglicher Grund, oder weil diejenigen, die das Ganze finanziell stemmen, nach wie vor politisch dahinter stehen, und weil man sich nicht im Klaren darüber ist, wie negativ sich diese Applikationen auf die Gewinnspannen und die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens auswirken, wenn geänderte Anforderungen adressiert werden müssen. Um den kulturellen und politischen Widerstand zu brechen und wieder Ordnung zu schaffen, sind eine starke Geschäftsführung und ein starkes IT-Management von Nöten.
“Angesichts des Schocks, den die weltweite Finanzkrise ausgelöst hat, ist jetzt der beste Zeitpunkt, hier endlich eine Lösung zu finden”, glauben die Berater von Experton. Solche Projekte können sich jedoch bis zu fünf Jahre hinziehen, so Experton weiter.
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