Das Rechenzentrum als ‘lebender Organismus’

“Wenn wir uns zum Ziel stecken, Rechenzentren ‘grüner zu machen’, dann ist die Energieeffizienz nur der Anfang, für sich allein aber nicht ausreichend”, sagt Rakesh Kumar, Vice President bei Gartner. Das Thema ‘Grüne IT’ verlange einen durchgehenden, ganzheitlichen und vor allem einen integrierten Blick auf das Rechenzentrum, so der Analyst.

Dabei spielen auch Faktoren wie Gebäude, Energieeffizienz, Abfallentsorgung, Vermögens- und Ressourcenverwaltung, Energiequellen, der technischen Aufbau, die Betreuung der Kunden und des operativen Geschäftes eine Rolle.

Wenn nun Unternehmen ihre Energiebilanz verbessern wollen, müsse das Thema weiter voran getrieben werden. Aspekte wie Stromverbrauch und Kühlung werde die Entwicklung von Rechenzentren hin zu intelligenten “lebenden Organismen” vorantreiben, glauben die Gartner-Analysten.

Für die Aufgaben der Zukunft seien die Datenzentren, die vor zehn oder mehr Jahren errichtet und geplant wurden, nicht mehr ausgelegt. Neue Hardware und andere stromfressende Komponenten fordern neue und fortschrittliche Versorgungs- und Klimatisierungstechnologien. Anderweitig laufen die Betreiber von Datenzentren Gefahr, ihre Stromkosten in den sechs Jahren von 2005 bis 2011 zu verdoppeln. Sollten sich die durchschnittlichen Stromkosten für den Datenzentrumsbetrieb auch weiterhin – wie bisher – alle fünf Jahre verdoppeln, werden die Kosten bis 2025 um 1600 Prozent gestiegen sein, warnen die Marktbeobachter von Gartner.

Künftig werden Planungs-Tools und Messungen eine weitaus größere Rolle spielen als bisher. “Das Rechenzentrum von Morgen wird dynamisch sein, und verschiedene technische, finanzielle und ökologische Herausforderungen adressieren und vor allem modular aufgebaut sein, um dem Platzbedarf begegnen zu können”, erklärt Kumar.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago