Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Pew Internet & American Life Project, die sich damit auseinandersetzt, wie sich Internet, Computer und Handys auf das Zusammenleben auswirken. “Wir waren erstaunt zu sehen, dass viele Familien das Internet als Ort nutzen, um Erfahrungen auszutauschen”, sagt Tracy Kennedy, Autorin des Berichts ‘Networked Families’, der auf Grundlage der Erhebung unter 2252 US-Amerikanern basiert. Es komme häufig vor, dass Familienmitglieder Inhalte im Netz auch anderen Personen im Haushalt zeigen, Informationen und Entdeckungen teilen.

Mehr als 50 Prozent der Befragten, die mit einer Person zusammenleben und zumindest ein Kind haben, gehen mehrmals pro Woche gemeinsam mit einer zweiten Person online. 47 Prozent sagen, die Verbreitung von neuen Technologien habe die Qualität der Kommunikation innerhalb der Familie verbessert. In etwa ähnlich viele Befragte geben an, es habe sich nichts geändert. In jedem Fall sind Computer, Internetzugang und Handys inzwischen aber fixer Bestandteil des Alltags von Familien. So besitzen zum Beispiel bereits knapp 60 Prozent der Haushalte mit Kindern zwei oder mehr Computer. Zwei Drittel davon verbinden die einzelnen Geräte innerhalb der Familie über ein Netzwerk.

Ein Viertel der Erwachsenen sagt, die Familienangehörigen seien sich heute näher als zur Zeit ihrer Jugend. Vor allem das Handy trägt vielfach dazu bei, dass sich die Kommunikation zwischen den einzelnen Personen verbessert. Das Bild des typischen unsozialen Computerfreaks trifft laut der Studie nicht auf die Allgemeinheit der Internetnutzer zu. Im Durchschnitt sieht das soziale Leben der Internetuser ähnlich aus wie jenes von Nichtnutzern. “Sie sind gleichzeitig mit ihren Familien zusammen und knüpfen Verbindungen zu Freunden und Verwandten, die anderswo leben”, heißt es in dem Bericht. Weder handle es sich um isolierte Wesen, noch um traditionelle Familien. Diese Haushalte seien vielmehr Beispiele für das Zusammenspiel von individuellen Aktivitäten und Familienleben.

Aus der Studie geht auch hervor, dass das Fernsehen weiterhin Nutzer an das Web verliert. Ein Viertel der Befragten gibt an, aufgrund der Internetnutzung weniger Zeit vor dem TV-Gerät zu verbringen. Das gilt vor allem für die jüngeren Zielgruppen. Neun von zehn Personen sagen zudem, das Web habe keine Auswirkungen darauf, wie viel Zeit sie für Freunde und Familie aufbringen. Dass das Internet der zwischenmenschlichen Kommunikation dienlich ist, belegen auch Untersuchungen aus dem deutschsprachigen Raum. Immerhin steht der Austausch über E-Mail, Chat oder Social Communitys für die meisten Nutzer bei der Internetnutzung im Vordergrund.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

14 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

15 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

1 Tag ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

2 Tagen ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

2 Tagen ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

5 Tagen ago