Stolperfallen für Open Source im Mobilfunk
Nokia hat eine, Google hat auch schon eine – Open Source wird mehr und mehr die angesagte Grundlage für Mobilfunkplattformen. Das beweisen die vielen Anwendungen, die um diese Plattformen herum gestrickt wurden und werden. Für ISVs (unabhängige Softwarehändler) gilt es allerdings einiges zu beachten. Sonst kann die Entscheidung schnell fatal werden.
Wie Adam Leach, Principal Analyst bei Ovum sagte, wird die Open-Source-Welt vor allem als Entwicklungsumgebung immer beliebter. Sie befindet sich als Emerging Technology auf einem guten Weg. Innovationskraft, Kostenfaktoren und Zeitfragen bei der Entwicklungsarbeit sprächen dafür.
Die ISVs müssen sich dieser Entwicklung der vergangenen zwölf Monate dringend anpassen und ihre eigene Open-Source-Strategie entwickeln. Nur so können sie die Erwartungen der Kunden und Partner bedienen. Schließlich sollen sie ja die Lösungen der Kunden in solche Umgebungen einbinden. Dazu müssen sie, dem Analysten zufolge, ihre gesamten Geschäftsprozesse auf die neue Umgebung abstimmen. Dazu gehört das, was sich in der Branche hinter dem Begriff ‘Open Source Business Model’ verbirgt. Produktseitig kann es sich dabei einfach um die Nutzung einer Komponente handeln.
Für die ISVs heißt dies aber, neben neuen Lizenzfragen auch die Profitseite zu betrachten. So könnten sie eventuell umsteigen und ihre hauptsächlichen Gewinne nicht mehr allein aus der Designarbeit ziehen. Leach führte an, dass Google inzwischen den Löwenanteil seiner Gewinne aus Werbeeinnahmen zieht. Klassisch für Open Source wäre auch das Setzen auf Services in abgestufter Palette für jeden Geldbeutel. Das heißt, das gesamte Geschäft umzubauen. Für ISVs, die dauerhaft auf Open Source setzen wollen, ist diese Umbauarbeit aber nach seinen Angaben unausweichlich. Die Risiken aus dem Open-Source-Softwaregeschäft mit allen Service- und Lizenzfragen werden damit deutlich minimiert.