Paukenschlag: Aus für die Systems
IT-Profis aus aller Welt müssen ihre Messe-Planung ändern. Die Systems 2008, die derzeit gerade in München stattfindet, wird die letzte sein. Das kündigte Klaus Dittrich, Geschäftsführer der Messe München, am Nachmittag an. Zwei neue Veranstaltungen sollen die Veranstaltung ab dem kommenden Jahr ersetzen.
“Wir sind davon überzeugt, dass die neuen Live-Events Anbietern und Anwendern gleichermaßen hervorragende Dienste leisten werden und hoffen darauf, dass uns ein großer Teil unserer Aussteller zu diesen neuen Ufern begleiten wird”, sagte Dittrich.
Dass es nicht gut um die Systems steht, war bereits seit Jahren klar. Den Organisatoren gelang es in den vergangenen Jahren nicht, die Begeisterung der Aussteller für die Messe – einst als CeBIT-Konkurrent gehandelt – anzufachen. In diesem Jahr bauten nur noch rund 1100 Firmen ihren Messestand in München auf. Auch geht das Gerücht, dass in den letzten Wochen vor der Systems noch 100 Aussteller kurzfristig abgesagt hätten.
Dittrich betonte jedoch auf Nachfrage von silicon.de, dass das nicht der Grund für den Strategiewechsel sei: “Die Systems ist eine erfolgreiche Messe mit vielen internationalen Unternehmen, die auf die Messe zurückgekommen sind. Wir hatten 2007 rund 40.000 Besucher, von denen mehr als die Hälfte keine andere IT-Messe besucht. Ich kann nur nochmal betonen: Heute geht es der Systems durchaus gut.”
Dittrich weiter: “Wir sehen im Markt den Bedarf an völlig neuen Lösungen. Deshalb wollen wir uns rechtzeitig von der Systems verabschieden und etwas komplett Neues schaffen. Die gesamte ITK-Branche befindet sich in einem Umbruch. Wir tragen dem Rechnung und werden dem ITK-Markt ein modernes, flexibles und optimales Angebot unterbreiten.”
Nicht wenige Aussteller könnten sich jetzt vor den Kopf gestoßen fühlen. Denn mit Ausnahme einiger großer Aussteller haben die Veranstalter mit niemandem über ihre Zukunftspläne gesprochen. Den letzten Feinschliff am neuen Konzept möchte Dittrich nun aber wieder in großer Runde diskutieren. Später im Jahr will er das ausgearbeitete Konzept – dann mitsamt dem neuen Namen des Events – der Öffentlichkeit präsentieren.
