Autos warnen sich vor Unfällen
Eine direkte Kommunikation zwischen Fahrzeugen im Straßenverkehr kann Staus und Unfälle verhindern. Daher wird sowohl in der Fahrzeugindustrie als auch in Forschungseinrichtungen an entsprechenden Technologien gearbeitet.
Auf dem Forum des CAR 2 CAR Communication Consortiums im Opel-Testzentrum Dudenhof wurde eine Reihe von Ansätzen demonstriert. “Dieses Event ist ein Meilenstein”, sagte Hannes Hartenstein, Leiter der Forschungsgruppe Dezentrale Systeme und Netzdienste an der Universität Karlsruhe. Die direkte Kommunikation zwischen Fahrzeugen verschiedener Hersteller habe Fortschritte gemacht. Das sei für den erfolgreichen Einsatz von WLAN, GPS und anderen Technologien in Sachen Verkehrssicherheit wichtig.
Mithilfe der direkten Fahrzeugkommunikation sollen Fahrer beispielsweise gewarnt werden, wenn sich ein anderes Fahrzeug im toten Winkel befindet oder auf die gleiche Kreuzung zusteuert. “Dieser ‘sechste Sinn’ ermöglicht es, Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und so Unfälle zu vermeiden. Zudem wird der Verkehrsfluss verbessert”, meinte Hans-Georg Frischkorn, Executive Director Global Electrical Systems, Controls and Software bei General Motors.
“WLAN muss an die hochmobile Umgebung angepasst werden”, so Hartenstein. Damit Fahrzeuge verschiedener Hersteller miteinander kommunizieren können, müsse es ferner einen Standard geben. Auf dem Weg zu einer Standardisierung habe man Fortschritte gemacht. Das zeige ein Honda-System für Motorräder, das erstmals in Europa vorgestellt wurde. Dieses setzt auf einen Austausch von GPS-Daten und kann mit den Fahrzeugen acht anderer Hersteller kommunizieren.
“Auch wenn zukünftig eine große Anzahl von Fahrzeugen ständig ihre geografische Position und andere verkehrsrelevante Daten aussenden, muss sichergestellt werden, dass der Funkkanal nicht überlastet wird”, sagte Hartenstein. Dennoch müssten relevante Informationen auch wirklich empfangen werden. Hartenstein und sein Team haben gemeinsam mit Mercedes-Benz-Forschern Simulationswerkzeuge und –verfahren entwickelt, mit denen die internationale Forschung vorangetrieben werden soll.
Beim Dudenhofer Treffen waren weitere Fahrzeughersteller vertreten, darunter Audi, BMW, Daimler und Renault. Ebenfalls zu Gast war das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das ein Projekt der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation präsentierte. Dessen Idee ist, aus den kurzzeitigen, selbstorganisierenden Verbindungen zwischen Fahrzeugen eine Darstellung der Verkehrssituation beinahe in Echtzeit zu ermöglichen.