Catalyst Conference: “Technik ist irrelevant”
Das dynamische Rechenzentrum (RZ) war Hauptgegenstand der heute endenden Catalyst Conference der Burton Group in Prag. Ein solches RZ zeichne sich durch den Einsatz von SOA, Identity Management, Virtualisierung, SaaS und Mobile Management aus.
Die Analysten hatten sich im Hilton Hotel versammelt, um ihr Wissen geballt in vielen Workshops und rund 40 Vorträgen pro Tag weiterzugeben. Besucher der Veranstaltung mussten also weise wählen, um keinen für sie relevanten Vortrag zu verpassen. Insgesamt deckten die Analysten die Themenschwerpunkte IT- und Enterprise Architektur, Security, Identity Management, Anwendungsplattformen, Collaboration, Datacenter, Data Management, Storage sowie Netzwerk und Telekommunikation ab.
Burton-Analyst Drue Reeves thematisierte die jüngsten Fortschritte bei der Server-Virtualisierung. Sein Kollege Chris Wolf erklärte zu diesem Thema, dass sich das Lizenzmodell von Softwareanbietern schnellstens ändern müsse – Gebühren “pro Arbeitsplatz” seien in virtualisierten Umgebungen nicht mehr praktikabel.
Die SOA-Expertin Anne Thomas Manes rief CIOs in ihren Vorträgen dazu auf, in Sachen Serviceorientierung standhaft zu bleiben. Auch wenn aktuell 90 Prozent aller Projekte scheiterten, führe langfristig kein Weg an SOA vorbei. Der Umbau einer Enterprise-IT hin zu einer SOA nehme gut 20 Jahre in Anspruch. Wenn man sich vor Augen führt, dass der durchschnittliche CIO nur zwei Jahre lang sein Amt in einem Konzern bekleidet, handelt es sich um eine schier unlösbare Aufgabe. Doch sie müsse angegangen werden.
In das selbe Horn stieß Chefanalyst Chris Howard. Eine SOA benötige jede Menge Hirnschmalz – aber selbst wenn man sie technisch hundertprozentig perfekt auf- und umsetze, könne man immer noch zu 100 Prozent daneben liegen. Dennoch dürfe man sich nicht entmutigen lassen: Der Schaden durch ein Aufschieben einer SOA sei größer als durch ein fehlerhaftes Umsetzen derselben.
Auch Cloud Computing war ein großes Thema der Konferenz. Nach Meinung von Mike Rollings ist SaaS das derzeit bestimmende Thema in der IT. Gerade in Zeiten der Krise seien gehostete Anwendungen eine echte Option für CIOs, da sie vergleichsweise billig und flexibel eingesetzt werden können. Das verstünde sogar das Management. Darüber hinaus müssten sich IT-Verantwortliche darüber im Klaren sein, dass Cloud Computing, SOA und Virtualisierung Hand in Hand gingen.