Viele Freiflächen, abgehängte Bereiche, günstige Standmieten und eine großzügige Hallenbelegung mit vielen gemütlichen Sitzecken waren immer häufiger Kennzeichen der Systems. Anstatt die Veranstaltung mit immer mehr branchenfremden Ausstellern weiter zu verwässern hat die Messe München gestern überraschend die Konsequenzen gezogen.
“Messe München startet 2009 neue Events für die ITK-Industrie” war die Mitteilung der Messe München überschrieben. So vornehm lässt sich der Sachverhalt “die Systems macht dicht” umschreiben. Stattdessen sollen nun im Sommer eine eigenständige Sicherheitsveranstaltung und ein neues Format im Herbst die Lücke, die die Systems hinterlässt, schließen.
Als die Nachricht unter den Ausstellern die Runde machte, kam es nur sehr vereinzelt zu emotionalen Regungen. Besucher und Aussteller nahmen schließlich das Ende der Systems genau so gleichgültig hin wie die Messe als solche. Auf die Frage, was denn davon zu halten sei, gab es häufig nur ein Schulterzucken.
Aber auch wenn die Systems in diesem Jahr Dell und Google als neue Aussteller dazugewinnen konnte, reichte es nicht aus, um das Ausbluten der Messe über Jahre hinweg zu kompensieren. Um mehr Ausstellungsfläche voll zu bekommen, ging die Messeverwaltung teilweise so weit, übrige Bereiche kostenlos an Aussteller abzugeben. Messebau-Experten waren der Ansicht, dass die Unternehmen, die die Messe in fünf Hallen untergebracht hat, auch leicht in zwei Hallen untergekommen wären.
Statt der Systems – eine der traditionsreichsten ITK-Messen in Deutschland, eine Regionalmesse mit thematisch breiter Ausrichtung, die eigentlich Besseres verdient hätte – soll im Herbst 2009 eine “neue, internationale Kommunikations-, Vertriebs- und Marketingplattform für die ITK-Branche Premiere feiern”, teilte die Messe München mit. Wie die genau aussehen wird, ist derzeit noch unklar.
Aber der Business-to-Business-Charakter dieser neuen Veranstaltung soll “Entscheider aus Unternehmen jeder Größenordnung, aber auch die Technologie-Avantgarde” adressieren. Aber das ist ein Konzept, das man mit etwas gutem Willen auch in der Systems finden konnte. Dennoch verspricht der Veranstalter “ein völlig neues Veranstaltungsformat”. Die von der Nachricht noch immer völlig verdutzten Aussteller und Besucher sind schon jetzt gespannt, was sie im Herbst 2009 erwartet.
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Professor
alter Wein in neuen Schlaeuchen schmeckt auch nicht anders - da hilft es auch nicht einen neuen, "hochtrabenten Titel" zu verwenden. Schliesslich wusste jeder was die Systems ist, und was nicht, unter dem neuen Titel kann ich mir noch nicht so richtig was vorstellen.
Was die Damen und Herren der Messegesellschaften nicht wahr haben wollen: Vertrieb und Marketing hat sich mehr und mehr ins Internet verlagert. Die Firmen haben nicht mehr ueppige Budgets fuer die vielen Messeauftritte, die Besucher nicht die Zeit jaehrlich gleiche mehrere Fachmessen zu besuchen, die koennen sich heute viel einfacher, schneller und gezielter im Internet ueber Produkte informieren.
Die Wahrheit tut manchmal es bisschen weh - hier den Messeveranstaltern die jahrelang fette Beute gemacht haben, das ist vorbei.
Ich war 20 Jahre lang als Austeller auf der CeBit und diversen anderen Messen, so auch der Systems. Der Systems habe ich allerdings schon vor vielen Jahren Jahren Adee gesagt, weil sie zu mehr zu einer regionalen Messe geworden war. Ein Messeauftritt pro Jahr war fuer mich als Mittelstaendler genug, rueckblickend auch das schon zu teuer.
Wolfgang Schau