“Es ist interessant, welche verrückten Artikel in der Wikipedia verfasst werden”, sagte der Hamburger, Zacharias Knoop, der hinter dem Deletionpedia-Projekt steht. Beiträge, die für die Wikipedia-Community zu banal oder einfach zu oberflächlich sind, werden aus dem Lexikon gelöscht. “Hier finden sich jedoch teilweise auch sehr interessante Artikel”, begründet Knoop die Motivation hinter Deletionpedia. Diese Artikel zu bewahren, sei das Ziel seiner Plattform.
Das Vorbild zu Knoops Portal ist die Deletionpedia-Seite in den USA. Diese Sammlung umfasst mittlerweile über 64.000 Artikel, die seit Februar 2008 zusammengetragen wurden. Allerdings wurden in den Beiträgen alle multimedialen Zusatzinformationen entfernt, die Artikel bestehen lediglich aus Text. Zudem ist es nicht möglich, die Texte zu bearbeiten. Wie sie in Deletionpedia aufgenommen wurden, so bleiben sie auch. In dem Archiv ist jedoch nachzulesen, warum die einzelnen Artikel aus dem Wikipedia-Lexikon entfernt wurden.
Typischerweise finden sich auf dem Wikipedia-Friedhof zumeist unspektakuläre Artikel, deren Informationsgehalt oft zu wünschen übrig lässt. Dennoch lohnt sich ein Besuch, denn es gibt auch so manche “Perlen” zu entdecken – beispielsweise eine Auflistung aller Strafarbeiten, die Bart Simpson in den zahlreichen Vorspännen zur Zeichentrickserie aufgetragen wurden. Ebenfalls zu finden ist eine Liste von “Kinofilmen mit teilweise langem Titel”. Diese wurde aus der Wikipedia mit dem Hinweis gelöscht, dass es “keine besonders nützliche Liste” sei.
Knoop will den gelöschten, jedoch zum Teil lustigen, kuriosen und verrückten Berichten eine zweite Chance geben. Eine Bedingung für die Aufnahme in die deutsche Version von Deletionpedia ist, dass der Text nicht gegen Urheberrechte verstößt. Der deutsche Auftritt des Wikipedia-Friedhofs wird zur besseren Übersicht in Kategorien geordnet. Daneben wird auch eine Kommentarfunktion integriert.
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