Webradios: Populär, aber kaum gewinnbringend
Internetradios bewegen sich trotz steigender Popularität meist nur an der Existenzgrenze. Obwohl die Lizenzabgaben für die Betreiber in den USA voraussichtlich gesenkt werden, steht das Überleben vieler Webradios weiterhin infrage.
Je kleiner eine Internetradiostation ist, desto schwieriger gestaltet sich auch das Werbegeschäft. Wer nur wenige Hörer hat, erzielt auch wenig Einnahmen mit Werbeschaltungen. Aber auch größere Plattformen haben Schwierigkeiten, sich gewinnbringend aufzustellen. So schlossen beispielsweise AOL und CBS im vergangenen Juni eine Internetradio-Partnerschaft, weil AOL Schwierigkeiten hatte, mit seinem 250 Kanäle umfassenden Radioservice Geld zu verdienen. Seither verkauft CBS Werbung für die AOL-Radiostationen. Hinzu kommt, dass Audiowerbung von vielen Nutzern nicht ohne weiteres akzeptiert wird.
Plattformen wie Pandora, einer der größten US-Anbieter in dem Bereich, beschränken sich daher auf Display-Anzeigen. Diese wiederum werden allerdings von vielen Nutzern gar nicht registriert. “Die meisten Leute, die Online-Radios hören, verkleinern ihren Browser, sodass sie die Werbung nicht sehen”, sagt Van Dyke. Darüber hinaus würden immer mehr Menschen auf mobile Geräte wie das iPhone zurückgreifen, um Webradios zu konsumieren. Auf diesem Weg werden die meisten Werbeschaltungen ebenfalls erfolgreich umgangen. Da es immer mehr kostenlose Services gibt, sind gebührenpflichtige Angebote ohnehin relativ chancenlos. Sowohl Pandora als auch AOL hatten in der Vergangenheit versucht, kostenpflichtige Programme durchzusetzen. Beide haben diese Bestrebungen nach kurzer Zeit wieder aufgeben, weil sich nicht genug Nutzer dafür interessierten.