Mobile Internetnutzung trennt Geschlechter
Aktuelle Ergebnisse aus der ‘Mobile Internet Benchmarking Studie 2008’ vom Markforschungsunternehmen TNS Infratest zeigen, dass Männer und Frauen bei der Nutzung von Informations- und Download-Diensten im mobilen Internet deutlich unterschiedlich unterwegs sind.
Während die klassischen Internetdienste wie Suchmaschinen, E-Mail-Portale oder beispielsweise der Wetterbericht von beiden Geschlechtern gleichermaßen genutzt werden, nutzen männliche Nutzer deutlich häufiger als Frauen das mobile Internet zur Beschaffung aktueller Nachrichten. Dies betrifft insbesondere das Abrufen tagesaktueller Nachrichten (Männer: 59 Prozent, Frauen: 39 Prozent), Sportnachrichten (Männer: 37 Prozent, Frauen: elf Prozent) sowie Aktienkurse und Finanznachrichten (Männer: zwölf Prozent, Frauen: zwei Prozent).
Erstaunlich anders ist das Verhalten bei der Nutzung von Download-Diensten, die von Frauen tendenziell intensiver aufgesucht werden. So gaben 70 Prozent der befragten Frauen an, über das mobile Internet bereits mindesten einmal ein Spiel auf ihr Handy geladen zu haben, während dies nur 59 Prozent der männlichen Handy-Nutzer bestätigen. Noch stärker ist der Unterschied bei den Download-Diensten für Klingeltöne (Männer: 45 Prozent, Frauen: 65 Prozent) und Musiktitel (Männer: 37 Prozent, Frauen: 57 Prozent), wo der Nutzungsanteil der Frauen jeweils um 20 Prozentpunkte über dem der Männer liegt.
Allerdings stellen Frauen erst rund ein Viertel der derzeitigen Nutzer im mobilen Internet im deutschsprachigen Raum. Mit durchschnittlich 30 Jahren sind sie dabei drei Jahre jünger als die männlichen Nutzer. Das wesentliche Ergebnis dieser Analyse liegt dabei in der Erkenntnis, dass es sich bei beiden Geschlechtern zwar um Early Adopters handelt – tendenziell eher jünger, besser gebildet sind, ein überdurchschnittliches Haushaltseinkommen haben und neuen Medien und Technologien gegenüber sehr offen sind -, diese aber doch auffällig geschlechtsspezifische Unterschiede in ihrer Nutzungspräferenz zeigen. Insbesondere die hohe Affinität der weiblichen Nutzer zu Download-Diensten war im Vorfeld der TNS-Analysen in dieser deutlichen Ausprägung nicht erwartet worden.