Wie die Zeitung The Guardian berichtet, kletterten seit Beginn der Krise im September die Neuregistrierungen bei LinkedIn um 25 Prozent nach oben. Besorgte und verunsicherte Berufstätige kümmern sich in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen ganz besonders intensiv um ihre Online-Kontakte. Viele fürchten offenbar, ihren Job zu verlieren und begeben sich daher in den Netzwerken auf Arbeitssuche. “Die Finanzkrise bahnt sich bereits seit Sommer 2007 an. Sicher auch deshalb wachsen unsere Mitgliederzahlen kontinuierlich. Innerhalb der letzten zwölf Monate stiegen sie von 4,25 Millionen auf aktuell 6,53 Millioen”, bestätigt Thorsten Vespermann, Pressesprecher bei Xing, den Trend. Das entspricht einem Zuwachs von 50 Prozent.

Die Wirtschaftskrise verdeutliche die Wichtigkeit von Networking und Informationsaustausch, sagt Kevin Ayres, Europamanager bei LinkedIn. Neben den Neuregistrierungen habe auch die Aktivität der Nutzer auf der Plattform zugenommen. Allein die Einladungen, die verschickt wurden, um neue Leute zum Beitritt von Netzwerkzirkeln zu bewegen, sind in den vergangenen zwei Monaten um 15 Prozent gestiegen. Laut Ayres hat sich schon während des Sommers durchschnittlich alle zwei Sekunden ein neues Mitglied auf der Plattform angemeldet. Diese erstaunliche Wachstumsrate legte dann seit Beginn der Finanzkrise neuerlich zu.

“Unsere Premium-Mitglieder sind derzeit ebenfalls hoch aktiv. 92 Prozent waren zuletzt im monatlichen Durchschnitt online und nutzten ihr persönliches berufliches Netzwerk”, sagt Vespermann. Krisen würden immer auch Chancen bieten. “Veränderungen werden durch sie beschleunigt”, so Vespermann weiter. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ermögliche ein Business-Netzwerk seinen Mitgliedern vielseitige Chancen, das berufliche Netzwerk zu erweitern und daraus echten Mehrwert zu generieren. “Dies zeigt sich auch in zahlreichen Alumni-Gruppen, in denen sich ehemalige Mitarbeiter eines Unternehmens, wie beispielsweise Lehman Brothers, vernetzen.”

Aufgrund der starken Nachfrage müssen sich die Business-Netzwerke selbst kaum sorgen um ihre Zukunft machen. LinkedIn betrachtet sich selbst als immun gegenüber der Wirtschaftskrise. Hochqualitative Nutzergruppen und punktgenaue Werbemöglichkeiten hätten die Plattform bislang geschützt, so Ayres. Ähnlich entspannt gibt sich der deutsche Konkurrent. “Wachsende Mitgliederzahlen führen zu steigenden Umsätzen und Ergebnisbeiträgen in allen Geschäftsbereichen. Dies zeigt, dass sich Xing sogar zu den Gewinnern dieser Entwicklung zählen darf”, erklärt Vespermann. Die Plattform sei schuldenfrei und neben den steigenden Gewinnen aus dem operativen Geschäft stünden auch liquide Mittel in Höhe von 40 Millionen Euro zur Verfügung. “Damit verfügen wir über beste Voraussetzungen, um unseren Wachstumskurs auch bei einer anhaltenden Finanzmarktkrise fortzusetzen”, erklärt Ayres.

Silicon-Redaktion

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