Wie Q-Cells am 31. Oktober in einer Pflichtmitteilung bekannt gab, “werden aufgrund der gesenkten Produktionsziele des Siliziumzulieferers Elkem Solar die vereinbarten Lieferungen nicht vollständig erfüllt”. Um sich gegenüber einer Lieferverknappung abzusichern, setzt Q-Cells wie die Konkurrenz auf langfristige Strategien. “Um Schwankungen zu entgehen, haben wir mit mehreren Zulieferern Lieferverträge abgeschlossen und sind so breiter aufgestellt. Damit sind die Produktionsziele für 2009 nicht gefährdet”, erklärt Q-Cells-Sprecher Stefan Dietrich.
Dass Q-Cells jedoch keine Ausnahme darstellt, zeigt sich hingegen auch bei Branchengigant SolarWorld. Der Kurs bewegt sich mit 1,34 Prozent in der Verlustzone bei einem Gegenwert von gerade einmal 17,71 Euro. Trotz der getrübten Wirtschaftslage will Q-Cells in diesem Jahr etwas mehr als 500 Megawattpeak Leistung herstellen. 2010 steht das Produktionsziel bei 2,5 Gigawattpeak. Für das Erreichen dieser ehrgeizigen Ziele sieht sich Q-Cells eigenen Angaben bestens aufgestellt. Die notwendigen Abnehmer hätte man bereits. “Der Kurs sollte nicht überinterpretiert werden, schließlich sind alle sehr nervös”, so Dietrich.
Im Gegensatz zur IT-Branche scheint sich die Finanzkrise in der Solarindustrie nicht drastisch niederzuschlagen. Erst am 29. Okotber gab Branchenprimus S&T im Rahmen der Präsentation des dritten Quartals bekannt, dass Kunden ihre Aufträge in das vierte Quartal 2008 oder sogar in die ersten Wochen des kommenden Jahres verschoben haben. Anders die Situation bei Q-Cells. Bereits im August teilte das Unternehmen anlässlich der Vorstellung der Halbjahresbilanz mit, dass man schon 90 Prozent der angepeilten Produktion für 2009 verkauft beziehungsweise feste Abnahmezusagen habe. Um seine Produktionsguidance in den kommenden Jahren um jeweils 100 Prozent zu steigern, braucht Q-Cells jedoch ausreichend Silizium. Trotz der gesenkten Produktionsziele von Elkem Solar seien keine Auswirkungen für 2009 zu erwarten, beruhigt Dietrich.
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