“Man wird versuchen in diesem Punkt eine Entscheidung herbeizuführen. Gelöst müssen beispielsweise noch Fragen zu den Abläufen werden”, so Wein. ICANN hat rechtzeitig vor dem Treffen in Kairo bereits Vorschläge präsentiert, die nun diskutiert werden.
Seit Mitte dieses Jahres ist es prinzipiell möglich, dass jeder seine eigene TLD registrieren kann. Allerdings ist dies mit Auflagen verbunden und kostet zudem eine Stange Geld. Laut ICANN liegt die Grundgebühr derzeit bei 185.000 Dollar. Dazu kommen jedoch noch einige Gebühren hinzu, die im Laufe des Genehmigungsverfahrens anfallen. Vor allem die Prüfungen der technischen Voraussetzungen eines Bewerbers und die Auseinandersetzung mit möglichen weiteren Interessenten können den Preis leicht verdoppeln.
Das Bewerbungsverfahren ist jedoch nicht nur teuer, sondern auch komplex. So beschreibt ICANN verschiedene Szenarien für die Bewerbung um eine eigene TLD. Neben dem “fast track”, der einfachen und problemlosen Bewerbung, gibt es natürlich auch deutlich aufwendigere TLD-Bewerbungsprozesse. In den Genuss des fast tracks werden große Markenunternehmen kommen, die technisch und finanziell in der Lage sind, die Domain zu betreiben – .ibm etwa, um ein Beispiel zu nennen. Andere könnten sich durchaus mit Mitbewerbern konfrontiert sehen. In diesem Fall stehen neben technischen und finanziellen Tests auch weitere Prüfung, beispielsweise der Anspruchsberechtigung durch Markenrechte, ins Haus.
Mit einem Bewerberhandbuch will ICANN potenziellen Domainbesitzern einen Leitfaden in die Hand geben. In dem Dokument werden die Voraussetzungen festgelegt, die ein Bewerber für eine neue TLD erfüllen muss. Die Module umfassen eine Einführung in den Bewerbungsprozess, Details zur Evaluierung, Streitschlichtungsregeln, Mechanismen für Mehrfachbewerbungen, den Übergang von der Bewerbung zur Vergabe und Registrierung sowie allgemeine Bedingungen für die Vergabe. Das Bewerberhandbuch liegt derzeit auch in einem Entwurf vor und soll in Kairo besprochen werden.
Die frei wählbaren TLDs richten sich in erster Linie an Unternehmen. Damit einher geht allerdings auch, dass sich Markeninhaber rechtzeitig um den Schutz ihres Produktes kümmern müssen. Experten raten Unternehmen daher bereits jetzt, sich mit den neuen Domain-Möglichkeiten zu beschäftigen und entsprechende Schritte zu setzen.
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