“Nie waren Java-Entwickler so wertvoll wie heute”
Von 3. bis 7. November treffen sich auf den Konferenzen W-JAX und SOACON 2008 in München rund tausend Entwickler, Projektleiter, IT-Leiter, Softwarearchitekten und SOA-Spezialisten. Sie gehen den Geheimnissen nach, die zu erfolgreichen Projekten führen. Und sie erzählen sich ohne Scheuklappen, was alles schiefgehen kann.
Die W-JAX ist eine Expertenkonferenz. Sie bietet die Themen Technologie, Architektur und Methoden. Und sie untersucht, was erfolgreiche Projekte ausmacht. Die Redner erläutern möglichst praxisnah, wo die Stolperfallen liegen und wie man sie umgehen kann. Das gilt besonders für agile Programmierung in Projekten.
Kleine Teams werden auf komplexe Probleme “losgelassen” und lösen diese selbstverantwortlich in kleinen Schritten. Bei einem Programmierprojekt kann das heißen, dass eine neue Software in Stücken fertiggebaut wird. Und diese einzelnen Chunks können bereits als Funktion vermarktet werden, wenn gewünscht. Das klingt gut, hat aber seine Tücken. Auch hier haben die Software-Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt. Das “Wie” und das “Warum” bei agilen Projekten sind Gegenstand der Panels und Workshops. Firmen beispielsweise, die diese Methode ganz neu einsetzen, haben zunächst kulturelle Probleme.
“Agile Projekte bringen eine ganz neue Transparenz mit sich”, beschrieb Jutta Eckstein, Geschäftsführerin der Softwareberatungsfirma IT communication. Diese Transparenz und das unmittelbare Feedback, das die Teams durch die kleinen Schritte bekommen, bringen “nicht nur die Sonnenseite” hervor. Sie zeigen auch Fehler. Diese können jetzt erstmals definiert und angegangen werden, was positiv ist. Aber oft ist es unangenehm, sich überhaupt mit Mängeln zu beschäftigen. das erfordert neues Denken. Entwicklungsgeschwindigkeit, Probleme, Risiken und ähnliches treten schneller hervor, können aber auch feiner nachjustiert werden. Doch die neue Arbeitsweise benötigt Umgewöhnung und Zeit.
“Wir sehen hin und wieder trotzdem ganz schnelle Erfolge bei unseren Kunden”, beschrieb Henning Wolf von akquinet IT-agile GmbH einen häufigen Trugschluss. “Auf die schnellen Erfolge kommt es aber gerade bei agiler Projektierung gar nicht an, auch wenn der Name das suggeriert. Vielmehr muss man damit rechnen, dass je nach Unternehmensgröße drei bis fünf Jahre veranschlagt werden müssen. Erst dann hat sich agiles Arbeiten in jedem Winkel durchgesetzt hat. Dann allerdings läuft das Agile Programming richtig rund. Und es funktioniert jetzt auch ohne die ursprünglichen Initiatoren und die Arbeit geht trotzdem ihren agilen Gang.” Und der besteht im Wesentlichen aus: Realismus – Transparenz – Inspektion – Nachjustierung – Erfolg.