Bestätigt: FSC wird japanisch
Fujitsu übernimmt die Siemens-Anteile aus dem Joint-Venture-Unternehmen Fujitsu Siemens Computers. Damit steigt der Mischkonzern Siemens aus dem Computerbau aus. Mit dem Verkauf geht auch FSC-Chef Bernd Bischoff.
“Wir übernehmen einen umfangreichen Kundenstamm in den EMEA-Ländern sowie Kapazitäten im Bereich Forschung und Entwicklung”, sagte Fujitsu-Präsidet Kuniaki Nozoe. Fujitsu war es nach dem Partnerschaftsvertrag bislang untersagt, sein Computergeschäft auf Europa auszudehnen, genauso wie Fujitsu Siemens nicht nach Asien und Amerika vorstoßen durfte. Geschäftlich waren Mutter und Tochter aber eng verbunden. FSC bezog einen Teil seiner Notebooks von den Japanern, diese wiederum griffen auf die Großrechner aus deutscher Produktion zurück.
Allerdings waren die Zahlen letzthin etwas blasser als gewöhnlich. Der schwache Dollar wird aber für einen Teil der Dämpfer verantwortlich gemacht. Asiatische Konkurrenten – allen voran das taiwanische Acer – brachen schnell in das Terrain ein und konnten sich durch Kampfpreise Marktanteile sichern. Von seinen Wachstumszielen hatte sich Firmenchef Bischoff bereits zur Jahresmitte verabschiedet. Schon das Geschäftsjahr 2007/2008, das im März endete, schloss Fujitsu Siemens unter Plan mit 6,6 Milliarden Euro Umsatz und 105 Millionen Euro Vorsteuergewinn ab.
FSC hat allerdings schon begonnen gegenzusteuern. Die Früchte der frühen Orientierung auf Services werden die Japaner nun wohl alleine ernten. Dazu gehören umfangreiche Dienstleistungen für die Geschäftskunden – etwa die Wartung der Computer oder die Ausstattung der Rechner mit Software. Der Rückzug aus dem Privatkundengeschäft gehört auch dazu.
Siemens betrachtete FSC angeblich schon länger als Randzone. Für den Konzern unter Löscher gibt es nur drei relevante Bereiche: Industrie, Energie und Medizintechnik.