Datenskandal: T-Mobile-Chef legt Amt nieder
Philipp Humm hat seinen Posten als Sprecher der Geschäftsführung von T-Mobile Deutschland niedergelegt. “Unabhängig von der rechtlichen Beurteilung” übernehme Philipp Humm als bisheriger Sprecher der Geschäftsführung die Verantwortung für die jüngsten Datenvorfälle und deren Aufarbeitung bei dem Unternehmen, teilte der Mutterkonzern Deutsche Telekom mit.
Humm bleibt dem Unternehmen aber erhalten. Er werde sich künftig “auf seine erweiterten Vertriebsaufgaben konzentrieren”. Statt seiner bisherigen Verantwortung für den Mobilfunk- und Festnetzvertrieb soll er künftig für die Integration des Geschäftskundenvertriebs in den Telekom-Vertrieb zuständig sein.
Der neue Sprecher der Geschäftsführung solle möglichst zügig berufen werden und für die Bereiche Recht, Datenschutz und Unternehmenssicherheit zuständig sein, aber nicht mehr zusätzlich für den Vertrieb. Durch die Auflösung der Doppelfunktion solle dem Thema Datenschutz eine höhere Aufmerksamkeit verliehen werden, hieß es.
Im Jahr 2006 waren T-Mobile-Datensätze von rund 17 Millionen Mobilfunkkunden entwendet worden. Das entspricht etwa der Hälfte aller Handyverträge, die T-Mobile damals hatte. Die gestohlenen Daten umfassten nach Angaben des Konzerns Name, Anschrift und Mobilfunknummer der betroffenen Kunden – zum Teil auch Geburtsdaten und in wenigen Fällen die E-Mail-Adresse. Telekom-Chef René Obermann hatte von einem “sehr ärgerlichen Vorfall” gesprochen und sich bei den Kunden entschuldigt.