“Die Breitbandautobahnen sind die Lebensadern des 21. Jahrhunderts und die Lebens- und Standortqualität der Kommunen hängt heute entscheidend von den schellen Datenleitungen ab”, sagte Franz-Reinhard Habbel, Sprecher des DStGB auf dem Fachkongress der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) in München.
Er verwies in seiner Rede auf die gravierenden ökonomische Nachteile wie Bevölkerungs- und Arbeitsplatzverlust bis hin zu Steuerausfällen. Für die Menschen und noch mehr die Unternehmen auf dem Land sei dies ein unhaltbarer Zustand. Die zusätzlichen Mittel des Bundes für Infrastruktur und Verkehr sollten deshalb nicht nur in Beton und Asphalt, sondern auch für schnelle Breitbandanschlüsse insbesondere im ländlichen Raum eingesetzt werden, forderte Habbel.
Habbel kritisierte nach einem Bericht des Magazins Portel, dass die Bedeutung des ländlichen Raumes unterschätzt werde. Doch 70 Prozent der Bevölkerung leben Habbels Ausführungen zufolge in der Fläche. Mehr als die Hälfte der rund 3,5 Millionen Betriebe befindet sich im ländlichen Raum sowie mehr als 40.000 Schulen und 5000 Bahnhöfe. Auch im Jahr 2008 sind nach den Erkenntnissen des kommunalen Spitzenverbandes noch immer bis zu 800 Städte und Gemeinden mit rund 2200 Ortschaften nicht an eine entsprechende Kommunikationsinfrastruktur angeschlossen. Annähernd 3 Millionen Haushalte mit rund 5 Millionen Menschen seien dadurch unterversorgt. Auf rund 2 Milliarden Euro bezifferte Habbel dabei die Kosten für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit einer Bandbreite von 2 Mbit/s.
“Die Politik hat teilweise noch nicht die Kompetenz für das Thema Breitband”, sagte Habbel. Man müsse den Volksvertretern offenbar die Chancen erst einmal klar machen, die in einer flächendeckenden Breitband-Infrastruktur verborgen liegen. Das Thema des Zugangs sei zu einer wichtigen Aufgabe des Staates geworden. Breitband als Universaldienst hält Habbel jedoch ebenfalls nicht für sinnvoll. Dieses sei ein Modell der Vergangenheit. Eine solche Aufgabe berge für die ausführenden Unternehmen die Gefahr von zu hohen Belastungen und gefährde damit möglicherweise Arbeitsplätze.
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Dipl. Ök.
Ich wohne gerne auf dem Land, vorzugsweise in der Nähe einer größeren Stadt, mit guter Verkehrsanbindung - und - vor allem guter Netzverbindung. Bei der Wahl meines jetzigen Wohnorts war das für viele Gemeinden ein KO-Kriterium, obwohl ich sonst gerne dort gewohnt hätte. Insofern kann ich dem Artikel nur zustimmen.
MfG,
Andreas HAchmeister