Steve Ballmer, der Open-Source-Veteran
Die Hölle friert zu, so kommentieren Journalisten in den USA einen Satz aus dem Munde des Microsoft-CEOs Steve Ballmer. Er finde nämlich Open Source interessant und mit dieser Meinung ist die Gallionsfigur proprietärer Software in Redmond offenbar nicht alleine.
Das klingt schon besser als das Krebsgeschwür, mit dem Ballmer einst Open-Source-Technologien verglich. Ganz immun gegen Quelloffenes scheint selbst der Microsoft-Chef nicht mehr zu sein. Dennoch ist Microsoft noch lange kein Open-Source-Projekt, das auf Sourceforge.net gehostet wird.
Denn, so Ballmer weiter, Microsoft benötige zwar einen Browser, der nicht nur Standards, sondern auch innovative Erweiterungen unterstütze, bevor sich diese zu einem Standard entwickelten. Aber: “Zum jetzigen Zeitpunkt vertrauen wir auf unser Entwicklerteam und dessen Fähigkeiten.”
Mehrere Zeitzonen und etliche Tausend Kilometer weiter, also eigentlich auf der andere Seite des Globus’, stießen etwa zur gleichen Zeit in New Orleans auf der ‘ApacheCon‘ auch andere einflussreiche Microsoft-Manager gleichsam ins Open-Source-Horn.
So müsse auch Microsoft so viele Plattformen wie möglich unterstützen, erklärte etwa Sam Ramji, Senior Director der Platform Strategy bei Microsoft. Damit könne Microsoft noch mehr Interesse auf sich ziehen und weiteres Wachstum erzielen.
Als Beispiel für dieses neue Engagement und die neue Strategie bei Microsoft nannte Ramji die Verfügbarkeit der Sprache ‘M’ unter dem Nichtangriffsversprechen Open Specification Promise. M ist Teil der Modeling-Plattform Oslo. Ramji stellte außerdem in Aussicht, dass künftig auch Sprachen wie Python oder Ruby von Microsoft-Plattformen unterstützt werden könnten.