Ein Qimonda-Sprecher widersprach dem Bericht nicht: “Die Situation ist sehr ernst, die Krise der Branche dramatisch.” Allein in den ersten neun Monaten dieses Geschäftsjahres war bei Qimonda ein Verlust von 1,5 Milliarden Euro angefallen. Das Eigenkapital des Speicherchip-Herstellers hatte sich halbiert.
“Diese Entwicklung hat sich seit Juni nochmals beschleunigt”, hieß es aus Konzernkreisen. Dabei seien inzwischen “so ziemlich alle denkbaren Mittel zur Generierung von Cash” ausgeschöpft. Es dürfte für Qimonda schwer werden, Kredite zu bekommen, hieß es. Auch die Mutter Infineon lehnt eine Kapitalspritze weiter ab. Und die Geschäfte laufen nach wie vor schlecht. Die Preise für die Chips des Konzerns befänden sich weiter im freien Fall und noch immer sei kein rettender Investor in Sicht. Das Qimonda-Management hoffe zwar in den nächsten Wochen auf ein Ende der Branchenkrise. Bleibe der Preiskampf aber so hart wie in den vergangenen Monaten, müsse der Konzern “mit dem Schlimmsten” rechnen, schreibt die SZ.
Infineon-Chef Peter Bauer bemüht sich dennoch um Optimismus. “Wir glauben, es gibt eine Lösung für Qimonda”, sagte Peter Bauer am Dienstag am Rande der Branchenmesse electronica. Er verhandele weiterhin mit Interessenten für den angeschlagenen Speicherchiphersteller, an dem Infineon noch 77,5 Prozent hält. “Wir glauben, wir haben gute Chancen die Verhandlungen abzuschließen.” Nach wie vor gelte, dass Infineon bis zum Jahresende die Mehrheit loswerden wolle. Der Rest werde nur zur Not an die Aktionäre verschenkt.
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