Billigere Smartphones durch programmierbare Chips
Ein softwarebasierter Mobil-Chip verspricht künftig günstigere Smartphones. So können verschiedene Aufgaben mit einem einzigen Prozessor erledigt werden.
Der Halbleiterhersteller Sandbridge Technologies hat mit dem ‘SB3500’ einen Prozessor vorgestellt, der billigere Smartphones in Aussicht stellt. Denn der Chip ist vollständig softwarebasiert und frei programmierbar. Dadurch können Gerätehersteller mit einem einzelnen Chip flexibel verschiedene Übertragungsstandards unterstützen, von WLAN über aktuelle Mobilfunktechnologien bis hin zu kommenden 4G-Technologien. Somit soll der SB3500 nicht nur die Zahl der Chips in Mobiltelefonen reduzieren, sondern auch eine zukunftssichere Plattform bieten.
Sandbridge bezeichnet den SB3500 als flexibelsten universellen Handy-Prozessor der Welt. Denn die Software des Prozessors kann je nach Bedarf programmiert werden, um verschiedene Übertragungstechnologien zu unterstützen. Das umfasst laut Unternehmen neben aktuellen Standards wie WLAN, GPS, dem TV-Sendestandard DVB-H, verschiedenen Multimediaformaten und HSPA auch kommende Technologien wie mobiles WiMAX und den UMTS-Nachfolger LTE. “Der SB3500 ist eine zukunftssichere Baseband-Plattform, welche die gesamte Mobilfunk-Wertschöpfungskette verändert”, ist Tanuj Raja, Vice President Business Development bei Sandbridge, überzeugt.
Der SB3500 soll besonders dadurch punkten, mehrere Übertragungsprotokolle in einem Chip zu vereinen. Zwar gibt es bereits multimodale Prozessoren anderer Anbieter, doch der Clou am Sandbridge-Chip ist, dass Hersteller frei und flexibel genau die gewünschten Standards einprogrammieren können. Dadurch soll der Prozessor Geräte insgesamt billiger machen. “Da wir Herstellern ermöglichen mehr Funktionalität in einen einzelnen Chip zu packen, können wir die Kosten von Mobiltelefonen um etwa 15 Prozent senken”, meint Raja gegenüber Onlinedienst CNET. Die Einsparung ergibt sich insbesondere daraus, dass bisher meist eine größere Anzahl verschiedener Chip nötig war, um alle von einem Gerät genutzten Übertragungsprotokolle zu unterstützen. “Das ist echte Innovation und ich habe gesehen, wie die Chips funktionieren”, meint Jeff Bier, Signalverarbeitungsexperte beim Consultingunternehmen Berkeley Design Technology.
Samples des in 65-Nanometer-Technologie gefertigten Chips werden laut Sandbridge aktuell an Hersteller verteilt, die Mobiltelefone ohne funktionsfeste Prozessoren entwickeln. Bereits im zweiten Halbjahr 2009 könnten erste auf dem SB3500 basierte Modelle auf den Markt kommen.