Einerseits hat der Konzern im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2007/08 (Ende am 30. September) einen Verlust von 2,4 Milliarden Euro gemacht. Auf der anderen Seite konnte Siemens im Gesamtjahr 2007/08 (Ende ebenfalls am 30. September) einen Gewinn nach Steuern von 5,9 Milliarden Euro verbuchen.

Die tiefroten Zahlen des vierten Quartals erklärte Löscher mit Belastungen wie der Korruptionsaffäre, dem Konzernumbau und dem Abbau von weltweit 17.000 Stellen. Für diese Sonderlasten verbuchte Siemens zwischen Juli und September rund 4 Milliarden Euro.

Darunter ist auch eine Rückstellung in Höhe von 1 Milliarde Euro – für die erwartete Strafe der US-Börsenaufsicht SEC. Mit Blick auf den angestrebten Vergleich mit den Behörden in Deutschland und den USA konstatierte Löscher Fortschritte in den Gesprächen. “Wir sind auf der Zielgeraden, aber noch nicht am Ziel.”

Den Umsatz konnte Siemens im vierten Quartal im Gegensatz zum Gewinn steigern – um 7 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro.

Die Zahlen für das Gesamtjahr 2007/08 fallen weitaus besser aus – vor allem dank der 5,5 Milliarden Euro aus dem Verkauf des Autozulieferers VDO an Continental. Der Gewinn nach Steuern legte im Gesamtjahr auf 5,9 Milliarden Euro zu – bei einem Gewinn nach Steuern von 4 Milliarden Euro im Vorjahr.

Den Umsatz stieg im Gesamtjahr 2007/08 um 7 Prozent auf 77,3 Milliarden Euro. Größter Umsatzbringer war der Industrie-Sektor mit rund 38 Milliarden Euro. Im Energie-Sektor wuchs der Umsatz um elf Prozent auf 22,6 Milliarden Euro. Der Umsatz des Bereichs Gesundheit stieg um 13 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich Löscher trotz der Finanzkrise optimistisch. “Die Transformation von Siemens ist abgeschlossen”, sagte er. Nun wolle man sich wieder auf den Gewinn von Marktanteilen konzentrieren. Siemens werde den Abschwung dafür nutzen, um sich “punktuell in Schwerpunkt-Geschäften zu verstärken”.

Das Unternehmen habe die Trennung von den Randgeschäften fast abgeschlossen, hieß es. Von den betroffenen 187 Fällen seien 90 Prozent abgearbeitet, sagte Finanzchef Joe Kaeser nach Angaben des Handelsblattes.

Bis zum Ende des Geschäftsjahres im September 2009 sollen die Randsparten eingegliedert, geschlossen oder verkauft werden. Löscher stellte sich nach diesem Bericht hinter Nokia Siemens Networks. “Wir stehen eindeutig zu diesem Joint Venture.”

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Silicon-Redaktion

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