“SAP sollte vom Kunden her denken”

Den Vorstand der VMS AG übernehmen die beiden Co-Gründer Ralph Treitz und Professor Andreas Mielke. Treitz ist für die Bereiche Vertrieb und Unternehmensentwicklung zuständig, Mielke verantwortet die Software-Entwicklung und die Durchführung der Benchmarks. Im neu gebildeten Aufsichtsrat sitzt unter anderem Klaus-Dieter Laidig, ehemaliger Geschäftsführer von HP Deutschland.

silicon.de: VMS hat sich entschlossen, zur AG umzufirmieren. Warum?

Ralph Treitz: Als AG haben wir wesentlich bessere Möglichkeiten, unternehmerisches Handeln unserer Mitarbeiter zu honorieren. Darüber hinaus binden wir im Aufsichtsrat auch die uns beratenden Persönlichkeiten besser in das Unternehmen ein.

silicon.de: Kann man die VMS-Anteile bald an der Börse kaufen?

Ralph Treitz: Das wäre in diesen Zeiten nicht das schlechteste, denn das Unternehmen wächst und macht seinen Aktionären Freude. Aber soweit ist es noch nicht.

silicon.de: VMS optimiert seit 2002 SAP-Landschaften. Wie kommentieren Sie, dass SAP die Dauer der Leistungen aus dem ‘Enterprise Support’ auf neun Jahre verlängert hat?

Ralph Treitz: SAP sieht sich derzeit gefordert, die beschlossene Erhöhung der Support-Preise mit Leistungen zu rechtfertigen. So kommt auch die Verlängerung der Fristen zustande. Der von der DSAG als Sprachrohr der Nutzer geforderten Trennung in einen Basis-Support und einen optionalen Enterprise-Support entspricht das sicherlich nicht.

silicon.de: SAP und das ‘SAP User Group Executive Network’ wollen Qualitätsrichtlinien für den Enterprise Support erarbeiten, an die sich SAP halten will. Was halten Sie davon?

Ralph Treitz: Das ist sehr zu begrüßen. Nicht nur für SAP gilt, dass in Software-Verträgen zwischen Kunde und Lieferant die zu liefernde Leistung meist weder inhaltlich noch nach Qualität sehr exakt beschrieben ist. Insoweit ist jede Konkretisierung eine Verbesserung.

silicon.de: Wenn Sie sich von SAP etwas wünschen könnten, was wäre das?

Ralph Treitz: Eigentlich hat die gute Fee immer drei Wünsche dabei. Aber ich will es versuchen: Liebe SAP, organisiert euch so einfach, dass jeder Mitarbeiter mir seine Rolle in 30 Sekunden erklären kann; denkt vom Kunden her, denn er bezahlt; kämpft um die ‘Schnellboot-Kultur’, die SAP groß gemacht hat; habt den Mut die nächste Generation der Anwendungssoftware zu erfinden, auch wenn dabei die heutige untergeht – und lasst euch bei all dem ab und zu von euren Partnern helfen, wenn die tatsächlich mal an einer Ecke etwas besser können.

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Silicon-Redaktion

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