Trotz Microsofts Bemühungen ist das aber nicht immer leicht. “Es gibt gerade im akademischen Bereich viele Entwickler, die lieber zu Open-Source-Projekten beitragen”, erklärt Alexander Hofmann von der Fachhochschule Technikum Wien.

Die dritte Auflage des Microsoft RDS verspricht eine bessere Runtime-Performance und damit schnellere Anwendungen, ein verbessertes visuelles Programmier- sowie ein leistungsfähigeres Simulationswerkzeug, das sowohl das Erstellen als auch das Nachvollziehen von Simulationen erleichtert. Erklärtes Ziel von Microsoft ist es, eine gemeinsame Basis für Beiträge und Beteiligung aus der vielfältigen Community von Robotik-Entwicklern sowie Hard- und Softwareanbietern zu schaffen. Als Beispiel führen die Redmonder ein Paket des Robotikunternehmens ABB an, das der Bereitstellung einer virtuellen Umgebung für Bildungszwecke dient und Robotik-Studenten beim Design und Umsetzen virtueller Roboter unterstützen soll.

Gerade im akademischen Bereich hat es Microsoft aber schwer angesichts der Open-Source-Konkurrenz. Ein Beispiel einer quelloffenen Robotik-Simulationsumgebung ist USARSim, die unter anderem am Technikum Wien genutzt wird. Ein Grund dafür ist, dass bei akademischen Entwicklern die Mitarbeit an Open-Source-Projekten hohen Stellenwert genießt. Außerdem herrscht eine gewisse Skepsis, ob Microsofts Plattform sich ausreichend an den Wünschen der Akademiker orientiert. “Microsoft ist offener gegenüber Communitys geworden”, betont aber Hofmann. Eine entsprechend gute Zusammenarbeit des Konzerns auch mit akademischen Entwicklern könnte dem RDS zu mehr Akzeptanz verhelfen.

Ein denkbares Einsatzgebiet für das Microsoft RDS wären Workshops für junge Robotik-Interessenten im Rahmen des RoboCup. “Kinder sind an sich keine großen Nutzer von Simulationen”, meint Hofmann speziell in Hinblick auf die 10- bis 14-Jährigen. Für diese Altersgruppe wird auf die Lego-Roboter ‘Mindstorms NXT‘ gesetzt. “Die Jungen brauchen einfach etwas Greifbares, das sich bewegt und wo sich wirklich etwas tut”, erklärt der Wissenschaftler. Bei den Jugendlichen von 15 bis 18 Jahren dagegen wäre auch die Arbeit mit Simulatoren von Vorteil, so Hofmann. Genau dafür könnte das Microsoft RDS 2008 geeignet sein. Die Plattform bietet grundsätzlich eine Unterstützung für Mindstorms-NXT-Roboter, doch bleibt zu klären, ob diese auch den Anforderungen genügt.

Silicon-Redaktion

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