Deutsche haben Angst vor Biometrie

Die Deutschen haben Angst beim Einsatz von Biometrie. Das besagt die neue Security-Index-Studie des IT-Dienstleisters Unisys. Sie sind viel zu besorgt um ihre Sicherheit und misstrauen dem Datenschutz bei solchen Technologien.

“Erstaunlich ist, dass die Deutschen zwar die höchsten Sicherheitsbedenken haben, aber dennoch, wenn es um biometrische Verfahren für mehr Sicherheit geht, sehr zurückhaltend sind. Hier sind beispielsweise die Niederländer mit dem niedrigsten Security Index oder die Spanier mit dem zweithöchsten Indexwert in Europa viel aufgeschlossener. Es kommt in Deutschland also darauf an, biometrische Sicherheitsverfahren so zu gestalten, dass die Sicherheit der dabei verwendeten persönlichen Daten absolut gegeben ist. Rein technisch gesehen ist das in jedem Fall möglich”, sagte der Manager.

“Mit der aktuellen Umfrage ist ein erster Schritt gemacht, zu hinterfragen, wie die Bevölkerung biometrische Sicherheitsverfahren einschätzt und auf welche Art und Weise etwaige Bedenken ausgeräumt werden könnten”, sagte Max Snijder, CEO, EU Biometrics Forum. “Wir müssen herausfinden, welche Faktoren für die Diskrepanz zwischen dem Bedürfnis der Bevölkerung nach mehr Sicherheit und den Vorbehalten gegenüber einer Technologie, die genau diese erhöhen könnte, verantwortlich sind.”

Im Rahmen der Studie wurden im August 2008 in Deutschland 947 Personen (weltweit 13.296, europaweit 6421 Personen) über 18, davon 417 Männer und 530 Frauen, per Zufall ausgewählt und telefonisch zu ihrer Einschätzung der nationalen, finanziellen, Internet- und persönlichen Sicherheit befragt. Die Studie in Deutschland führte das Unternehmen Lieberman Research Group für Unisys durch.

In Europa umfasst die Studie neben Deutschland die Länder Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande und Spanien. Außerdem wird die Befragung in Australien, Brasilien, Hongkong, Neuseeland, Malaysia, Singapur und den USA durchgeführt. Der Security Index wurde bereits im August 2007 und im März 2008 erstellt. Weitere regelmäßige Befragungen sind geplant.