Bitkom fördert IT-Nachwuchs
Die Initiative ‘Erlebe IT’ will mehr Nachwuchs für technische Berufe gewinnen. Dabei wollen Hightech-Unternehmen bereits in der Schule ansetzen und so dem hohen Arbeitskräftebedarf in der ITK-Branche sowie dem mangelnden Nachwuchs entgegenwirken.
Der Branchenverband Bitkom hat beim IT-Gipfel in Darmstadt die Nachwuchsinitiative ‘Erlebe IT’ in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel offiziell gestartet. Ziel der Initiative ist es, mehr junge Menschen für Berufe wie Informatiker, Ingenieur oder Mathematiker zu gewinnen. “Wir wollen den Nachwuchs für technische Themen begeistern und deutlich machen, welche Chancen ein Beruf in der Hightech-Industrie bietet”, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.
Kern der Initiative sind Kooperationen zwischen Hightech-Unternehmen und Schulen auf lokaler Ebene. Im Rahmen einer Zusammenarbeit können Vertreter der Firmen in den Schulen an der Berufsorientierung mitwirken, technologische Trends erläutern oder Projekttage mitgestalten. Dafür will der Branchenverband bis zum Jahr 2010 rund 2500 sogenannte ‘IT-Scouts’ in ganz Deutschland gewinnen. Zusätzlich werden die teilnehmenden Unternehmen betreute Praktikumsplätze zur Verfügung stellen und Mentorenprogramme auflegen, bei denen interessierte Schülerinnen und Schüler individuell betreut werden.
Die Nachwuchsinitiative ist ein zentraler Baustein im Bitkom-Programm zur Reaktion auf den anhaltenden Engpass an hoch qualifizierten Fachkräften. Insbesondere fehlt es an Absolventen der technischen Studiengänge. “Der Mangel an Informatikern und Ingenieuren ist ein strukturelles Problem, das uns in den nächsten Jahrzehnten begleiten wird”, sagte Scheer. Darüber dürfe auch ein wirtschaftlicher Abschwung nicht hinwegtäuschen. “Wir sollten aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und die Bedingungen in Schulen und Hochschulen sowie in den Betrieben konsequent verbessern.” Aktuell gibt es mehr als 40.000 offene Stellen für IT-Experten in der deutschen Wirtschaft.
Bei einer aktuellen Bitkom-Umfrage in der ITK-Branche gaben drei Viertel der Unternehmen an, dass der wirtschaftliche Abschwung keine Auswirkungen auf ihre Personalplanung hat. Scheer forderte die jungen Menschen auf, sich bei ihrer Berufswahl nicht aus der Ruhe bringen zu lassen: “Die Hightech-Branche hat einen hohen Arbeitskräftebedarf und sie bietet spannende, perspektivreiche Jobs.” So habe sich das Berufsbild hoch qualifizierter Informatiker in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. “IT-Experten müssen heute nicht nur vor dem Computer sitzen, sondern in einem Team komplexe Projekte umsetzen”, sagte Scheer. In vielen IT-Jobs seien neben technischem Know-how betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Fremdsprachen erwünscht.