Die Cyber-Mafia ist gut organisiert und steinreich
Wollen Sie vielleicht eine kleine Spam-Kampagne oder einen Cyber-Angriff starten? Ein Bot-Netz kann man bereits für 230 Dollar nutzen.
Da die Verkaufskanäle nicht wirklich transparent sind, haben sich die Sicherheitsexperten am Wert der feil gebotenen Produkte, Informationen und Dienstleistungen orientiert. Diese summierten sich im genannten Zeitraum auf über 275 Millionen Dollar. Und das ist lediglich der Wert, den zum Beispiel eine geknackte Kreditkarte auf dem Schwarzmarkt hat.
Rechnet man noch das ‘Umsatzpotential’ hinzu, das gekaperte Bankverbindungen, geknackte Kreditkarten, gestohlene Passwörter oder anderes haben, dann, so schätzt Symantec, habe der gesamte Markt in dieser Zeit einen theoretischen Wert von etwa 7 Milliarden Dollar gehabt.
Hinzu kommen noch Umsätze aus dem Handel mit illegaler Software. PC-Spiele führen mit knapp 50 Prozent klar die Liste an. Dann folgen Raubkopien von Anwendungen wie Microsoft Office, oder hochpreisige Multimedia-Tools, wie Photoshop, 3D- und HTML-Editoren.
Bei Spielen scheinen eher Privatleute zu den Käufern zu zählen. Teure Multimedia-Tools, die bis zu 8000 Dollar kosten können, dürften wahrscheinlich von ‘preisbewussten’ Privatleuten aber auch von Unternehmen gekauft werden. Auch hier tut sich ein Milliarden-Markt auf. Symantec zitiert eine Studie von iTWire, die den Gesamtumsatz von illegaler Software 2007 auf 40 Milliarden Dollar schätzt.
Dabei gibt es in der Szene offenbar große regionale Unterschiede. Sind die Hacker aus Russland und Osteuropa vor allem in gut organisierten Gruppen aufgestellt, scheint man in Nordamerika, das ebenfalls einen regionalen Schwerpunkt bei den Cyber-Kriminellen bildet, eher lose verabredet zu sein.
Als Ursprungsland für Raubkopien liegen die USA mit 41 Prozent klar an erster Stelle. Auf dem zweiten Platz folgt Rumänien mit 13 Prozent. Unklar ist jedoch nach wie vor, inwieweit die organisierte Kriminalität, tatsächlich mit den Cyber-Banden verstrickt ist. Auch Kenner der Materie wie Eugene Kaspersky, erklären, dass man nicht wirklich wisse, wer hinter solchen Aktivitäten steckt. Sollten es jedoch tatsächlich waschechte Mafiosi sein, so Kaspersky, hätte man ein “echtes Problem”.