“IT-Gipfel hinterlässt zwiespältigen Eindruck”
Der dritte IT-Gipfel als Spitzentreffen zwischen Politik und Wirtschaft zur Stärkung des IT-Standortes Deutschland endete am 20. November in Darmstadt mit zahlreichen Absichtserklärungen und einigen Ankündigungen.
In der Darmstädter Erklärung benennen die Teilnehmer des IT-Gipfels aktuelle Herausforderungen und Projekte. Zentrale Punkte der Erklärung sind die Bewertung und die Positionierung von IT für den Standort Deutschland in den Bereichen Wirtschaft, Software- und IT-Dienstleistungsindustrie, Verwaltung sowie Forschung.
Insbesondere das Internet der Zukunft und der Ausbau von Netzinfrastrukturen werden als zentrale Aktivitäten benannt. Für Green-IT-Projekte (Produkte und Lösungen) werden in den nächsten Jahren 400 Millionen Euro bereitgestellt. Zudem hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2013 den durch den IT-Betrieb verursachten Energieverbrauch um 40 Prozent zu reduzieren. Datenschutz und sichere Lösungen im Internet sollen konsequent vorangetrieben werden. Hierzu gehört auch das kontrovers diskutierte Projekt De-Mail.
Nach Einschätzung des Marktforschers Experton Group ist die öffentliche Hand herausgefordert, stärker als Innovator aufzutreten. Der zögerliche Verlauf von Großprojekten wie Herkules oder des Mautsystems seien symptomatisch für den Umgang mit ICT-Initiativen, hieß es von Matthias Zacher, Senior Advisor der Experton Group.
Zudem habe sich in zahlreichen Behörden ein deutlicher Innovationsstau gebildet. Die IT-Branche gehöre in Deutschland zu den wirtschaftlichen Schwergewichten, was die Beschäftigungszahl und das Umsatzvolumen betrifft. Im internationalen Maßstab gelte das keineswegs.
“Insgesamt hat Deutschland es in der IT-Branche bis auf wenige Ausnahmen nicht geschafft, zu einem Vorreiter und Netto-Exporteur zu werden. Damit spielt Deutschland im europäischen und insbesondere im internationalen Markt nur eine untergeordnete Rolle im IT-Markt.”