Präsidentschaft kostet Obama den Blackberry

“Andauernd sind E-Mails in seinen Blackberry geprasselt”, erzählte Chef-Stratege David Axelrod der New York Times. Wenn er es nicht in der Hand hatte, habe er versucht, darauf zu schielen. Obama blieb so stets in Kontakt mit seinen Freunden, heißt es. Seine Manuskripte habe sich der Kandidat nicht ausgedruckt ins Hotelzimmer liefern lassen, sondern meist per Mail auf den Blackberry. Obamas Nachrichten übrigens seien stets knapp formuliert gewesen, fehlerfrei und gänzlich ohne Smileys oder anderen Firlefanz.

Mit all dem wird wohl ab dem 20. Januar, dem Tag an dem Barack Obama den Amtseid ablegen wird, Schluss sein. Schuld daran sind US-Gesetze, die es Parlament und Gerichten erlauben, im Rahmen von Ermittlungen auf Mails des Präsidenten zuzugreifen. Der so genannte ‘Presidential Records Act’ stammt aus dem Jahr 1978. Wenn ein Präsident nicht wolle, dass seine E-Mails an die Öffentlichkeit gelangen, sollte er daher auf diese Form der Kommunikation verzichten, empfehlen Berater.

Hinzu kommen Sicherheitsbedenken. Wenn es Hacker aus dem Kinderzimmer bis hinter die Linien des US-Verteidigungsministeriums geschafft haben, dürfte auch Obamas Blackberry zu knacken sein. Nicht zu vergessen die Tatsache, dass Mobilfunkgeräte leicht abzuhören und deren Standort festzustellen ist.

Auch der ehemalige Bush-Pressesprecher John McClellan riet Obama davon ab, im Amt E-Mails zu versenden: “Er hat zwar eine offene und transparente Regierungsweise versprochen, aber ich bezweifle, dass er diese Maßstäbe auch auf seine eigenen Mails anwenden möchte. Jedenfalls sollte er gründlich darüber nachdenken, ob er seine Kommunikation offenlegen möchte, indem er Mail und Blackberry benutzt.” Bisher steht noch nicht fest, ob Obama auf E-Mail verzichten wird. Aber sowohl Bill Clinton als auch Bush hatten offiziell im Amt E-Mail nicht genutzt.

Silicon-Redaktion

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