Sie sollen mit Hilfe der Unterlagen die Fehler vermeiden, die Start-up-Chefs der Dotcom-Ära gemacht haben – oder “zumindest neue Fehler machen”, begründet Kirsch sein Engagement. 2002 hatte der Professor das ‘Digital Archive oft the Birth oft the Dot Com Era’ ins Leben gerufen, das inzwischen aber auf den schlichteren Namen Dot Com Archive hört.

Bereits kurz nach der Eröffnung des Archivs spendete der Partner einer – vom Markt verschwundenen – Rikisokapitalfirma alle Business-Pläne, die zwischen 1999 und 2002 eingereicht worden waren. Insgesamt waren es Dokumente von 1100 Unternehmen. Heute umfasst das Archiv 6,4 Millionen E-Mails, Memos, Präsentationen, Bilder, Marketing-Materialien und Datenbanken von Tausenden Unternehmen. Diese Daten ermöglichen detaillierte Einblicke in das Innere der Dotcom-Blase.

Basierend auf dem Material hat beispielsweise die Beratungsfirma Exoventure Associates ein Software-Tool entwickelt, das Unternehmensgründern dabei helfen soll “bekannte Fehlermuster zu vermeiden”. Außerdem arbeiten die Berater an einer Simulationsumgebung, in der Unternehmensgründer erst einmal mit ihrer Geschäftsidee experimentieren können, bevor sie diese potentiellen Investoren vorstellen.

Archiv-Gründer Kirsch hat gemeinsam mit seinem Kollegen Brent Goldfarb eine Datenbank entwickelt, die die Daten von 951 Firmen enthält – Firmen, die laut Kirsch statistisch repräsentativ für die Wirtschaft der Dotcom-Ära waren. Unternehmensberater Marco Rubin von Exoventure ist überzeugt, das diese Art von Informationen “viel dazu beiträgt, um den Start-up-Prozess zu entmystifizieren”.

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Silicon-Redaktion

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