MySpace-Suizid stellt Online-Identität in Frage
Ein Gericht in Los Angeles hat Lori Drew im MySpace-Mobbing-Fall, der ein 13-jähriges Mädchen zum Suizid führte, für schuldig befunden. Die Frau hatte gemeinsam mit ihrer Tochter und einer damals 18-jährigen Freundin ein Profil auf der Online-Plattform angelegt, um sich als Junge auszugeben und die Teenagerin Megan Meier zu demütigen.
Social Communitys dienen dem Knüpfen sowie der Pflege von Kontakten, wobei sich vorwiegend Jugendliche auf die Suche nach neuen Bekanntschaften begeben. “Dabei könnten Kontakte geknüpft werden, die problematisch oder gefährlich sind oder zu RealLife-Treffen führen. Es kommt erschwerend hinzu, dass diese Communitys meist darauf angelegt sind, dass Kinder und Jugendliche persönliche Informationen etwa in Profilen, Blogs oder Foren posten, die dann von allen Nutzern der Community oder einem einzuschränkenden Kreis eingesehen werden können”, warnt Knierim.
Ebenso sei es möglich, dass sich ein Täter unter der Identität des Opfers bei einem der Internet-Kommunikationsdienste anmeldet und in dessen Namen Unwahrheiten verbreitet. Beleidigungen und Bedrohungen könnten via E-Mail, Instant Messenger, Chat, Forum oder Gästebuch verschickt werden.
Die Betreiber von Social Communitys weisen in ihren Nutzungsvorschriften gerne darauf hin, auch zur eigenen Sicherheit korrekte Angaben über die Nutzer-Identität zu machen. Anonymität zu verbieten oder unter Strafe zu stellen liege jedoch nicht im Interesse der Betreiber. Schließlich sei es gerade die Möglichkeit, anonym zu bleiben, die einen derart hohen Reiz auf die User ausübe, meinen Experten. Ohne sie hätten die publikumsstarken Portale wohl weniger Zulauf.