Siemens erneuert sein “WLAN-Kabel”
Der Hersteller hat sein industrielles WLAN-System (IWLAN) mit speziellen Antennen ausgestattet, um in komplexen Fabrikumgebungen kontrollierte Funkfelder zu erzeugen.
Die Funkverbindungen sind nach Angaben von Siemens weniger störanfällig und zudem billiger. Außerdem benötigen sie keine Wartung. In den Montagehallen von Autoherstellern sind bereits “WLAN-Kabel” von Siemens verlegt – nun soll die Technik auch in der Halbleiterindustrie oder im Maschinenbau eingesetzt werden.
Das Industrial-WLAN von Siemens Industry Automation setzt auf dem WLAN-Standard auf. Speziell für Anforderungen in der Industrie – etwa rotierende Fertigungsvorrichtungen oder fahrerlose Transportsysteme – braucht WLAN aber Ergänzungen wie eine reservierte Datenrate, schnelles Roaming für zeitkritische Steuerbefehle oder eine drahtlose Not-Aus-Funktion. Diese Wireless-Safety-Funktion ist im IWLAN von Siemens enthalten.
Eine Erweiterung stellt nun die Verteilung der Funkwellen über Leckwellenleiter dar, die etwa in längeren Tunneln für einen störungsfreien Rundfunkempfang verwendet werden. Die Radio-Koaxialkabel (RCoax) haben in definierten Abständen Schlitze, deren Abstand die Wellenlänge der Funkfrequenz bestimmt. Innen ist ein Kupferleiter, der mit einem Dielektrikum ummantelt ist. Die Kabel werden in der Siemens-IWLAN-Lösung ‘Scalance W’ als Antennen verwendet.
Mit dem IWLAN über RCoax-Kabel können auch Gassen “ausgeleuchtet” werden, die sich über herkömmliches WLAN gegenseitig stören würden. Die Antennen sind außerdem von äußeren Feldern nicht so stark beeinflussbar. Im Gegensatz zu Datenverbindungen über Schleifringe unterliegen die Kabel keinem Verschleiß. Schleifringe dagegen müssen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, was zu Stillstandszeiten führt.