Qimonda am seidenen Faden
Der angeschlagenen Infineon-Tochter Qimonda droht nach eigenen Angaben bereits im ersten Kalenderquartal 2009 die Insolvenz, wenn sie keinen neuen Investor findet.
Käme es zu staatlicher Hilfe, hat auch die EU ein Wort mitzureden. Die Bundesregierung kann eine Beihilfe bei EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes beantragen, die diese wahrscheinlich schnell genehmigen würde.
Berlin müsste dann innerhalb von sechs Monaten einen Restrukturierungsplan für Qimonda vorlegen, der von Kroes geprüft wird. Fällt die Prüfung negativ aus, drohen die Rückzahlung der Gelder und das endgültige Aus.
Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung prüft die sächsische Landesregierung derzeit, ob Qimonda teilweise verstaatlicht werden kann. Die Bundesregierung soll dieser Idee allerdings skeptisch gegenüberstehen. Qimonda könnte im Rahmen einer Kapitalerhöhung zudem neue Aktien ausgeben und diese an den Freistaat Sachsen verkaufen.
Derweil signalisierten auch Gewerkschaftsvertreter, dass sie staatliche Hilfen unterstützen. Sollten Qimonda und Infineon aus der Region Dresden verschwinden, könnte das viele mittelständische Zulieferer mit in den Abgrund reißen, hieß es von Willi Eisele, Erster Bevollmächtigter der IG Metall.
Eisele warf den Qimonda-Managern Versagen vor und forderte, dass der Staat im Falle von Subventionen ein Mitspracherecht bei Qimonda bekommen müsse. “Die Halbleiter-Industrie in Sachsen kann eine Zukunft haben, aber es muss sich im Management etwas ändern.”