SCO darf neuerlich gegen IBM und Novell klagen
SCO und kein Ende: Jetzt hat ein Gericht den Weg frei gemacht für neue Klagen und Gegenklagen. Der umstrittene Softwareanbieter SCO darf nochmals gegen Novell vorgehen. Das könnte auch dazu führen, dass die langwierige Auseinandersetzung mit dem IT-Konzern IBM von vorn beginnt.
Erst im vergangenen Jahr hatte der US-Bundesrichter entschieden, dass Novell rechtmäßig das Copyright am Unix-Betriebssystem hält. Er hat damit den Prozessen der SCO-Gruppe gegen Novell, IBM und Red Hat die Grundlage entzogen. Richter Kimball hatte im Sommer 2007 aber nicht nur entschieden, dass Novell immer noch das Copyright an Unix und Unixware hält.
Novell kann zusätzlich SCO anweisen, seine weiteren Klagen gegen IBM und andere Unternehmen einzustellen. Ferner ist SCO gezwungen, diesen Weisungen zu folgen. Doch der neuerliche Urteilspruch könnte die seit fünf Jahren rollen Klagelawine erneut in Gang setzen. Immerhin haben die Anwälte der Firma angekündigt, sie wollen bis zum äußersten kämpfen.
In der Vergangenheit war der Kurs der SCO-Aktie immer stark vom Verlauf der Rechtsstreitigkeiten abhängig. Seinen absoluten Höchststand hatte die Aktie mit 19,41 Dollar erreicht, nachdem die SCO 2003 die Klage gegen den reichen Rivalen IBM eingereicht hatte. Damals versprachen sich die Anleger daraus Vorteile. Einige neuere Investoren haben nur ein Interesse: Den Rechtsstreit mit den Großen so schnell und effektiv wie möglich zu beenden. Andere Anleger von SCO erhoffen sich auch heute noch mehr von Gerichtsurteilen als von der Produktentwicklung. Sie erhalten durch die Situation neuen Auftrieb.