Open Source vom Aussterben bedroht
“Das Open-Source-Business-Modell ist gescheitert.” Mit diesen Worten provozierte Stuart Cohen, ehemals Chef der Open Source Development Labs, eine Debatte, in der ihm viele Experten zustimmen. Und dennoch ist Open Source erfolgreich wie nie zuvor.
Cohen glaubt, dass sich viele Unternehmen nicht mehr mit reinem Open Source über Wasser werden halten können, wie er in einem Interview mit Business Week erklärte. “Viele werden ihre Haltung ändern müssen und werden dann Open Source nicht mehr als Selbstzweck sondern als ein Mittel betrachten.”
Open Source hat sich als Entwicklungsmodell als ungeheuer stark und vielseitig erwiesen. Dennoch stand und steht das Konzept stets unter der Schirmherrschaft einiger großer Unternehmen. Als Open-Source-Technologien noch um Anerkennung durch die Industrie und die Anwender ringen musste, begleitete quelloffene Programme noch eine quasireligiöse Verklärung.
Indem sich solche Produkte jedoch ihren Platz bei vielen Anwendern erkämpft haben, und sich die Frage, ob solche Programme überhaupt für den Einsatz im Unternehmen taugen, eigentlich nicht mehr stellt, folgt nun die Phase der Ernüchterung. Auch die Bedeutung als soziale Bewegung oder auch als eine ‘vegetarische’ Alternative zu proprietären Produkten scheint sich selbst unter gestandenen Open-Source-Verfechtern wie eben Stuart Cohen oder auch dem Alfresco-Manager Matt Asay stark abzuschwächen.