Gestern hat Infineon rote Zahlen für das eben abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht. Nicht zuletzt wegen der Tochter Qimonda hatten sich die Verluste auf 763 Millionen Euro summiert. Auch die nächsten 12 Monate versprechen nichts Gutes. Um bis zu 15 Prozent könnte der Umsatz für Infineon einbrechen, daher rechnet das Unternehmen bereits jetzt mit einem negativen Ergebnis. Weiterhin versucht Infineon die von der Insolvenz bedrohte Tochter Qimonda zu veräußern.
Man will Qimonda verkaufen, “aber nicht verscherbeln”, heißt es dazu am Mittwoch in München. Doch da tut sich ein weiteres Problem auf. War der Wert des Speichertochter-Papiers in der Infineon-Bilanz vor drei Monaten noch mit 2,80 Dollar ausgewiesen, so ist er inzwischen auf 0,15 Dollar eingebrochen.
Der Preisverfall bei Speicher-Chips könnte Qimonda binnen vier Monate in die Insolvenz bringen, warnte das Unternehmen zu Beginn der Woche. Und offenbar hat man sich bei Infineon bereits von der Tochter verabschiedet.
“Der Buchwert von Qimonda ist jetzt Null”, sagte Infineon-Finanzchef Marco Schröter. Damit sieht der Konzern Qimonda als wertlos an. Mit einer Besserung der Lage scheint man in der Münchener Zentrale nicht mehr zu rechnen. Bei den Gewinnen, die Qimonda zum Konzernergebnis bei Infineon beitragen könnte, “wird künftig eine Null stehen”, so Schröter weiter.
Offiziell spricht man bei Infineon über Qimonda über das “nicht fortgeführte Geschäft”. Einen Einfluss wird Qimonda auf Infineon dennoch haben. So werden die Münchner bei einem Verkauf wegen “unrealisierter Währungseffekte” noch einmal 187 Millionen Euro bezahlen müssen. Doch es könnte noch schlimmer kommen.
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