Start-ups leiden besonders unter der Krise

Rezession und Finanzkrise treffen junge und innovative Firmen besonders hart. In einem konjunkturellen Abschwung werden Ausgaben auf das Nötige beschränkt. Gerade Start-ups, also junge Unternehmen mit meist technologischem Fokus, werden hier ganz entscheidend gebremst. Das vermuten die Analysten des Marktforschungshauses DB Research.

So haben sich seit der Jahrtausendwende die Investitionsschwerpunkte verschoben. Der Anteil der VC-Investitionen für IT, Software oder Telekommunikation ist erheblich gesunken. Dafür fließt ein höherer Anteil in Start-ups mit Fokus auf Medizin, Biotechnologie und vor allem Energie. Damit folgen die Gründer den realwirtschaftlichen Trends und Knappheiten. Gerade die Klimadebatte und vor allem die bis in den Sommer 2008 explodierenden Ölpreise haben einen Boom bei den energiespezifischen VC-Investitionen ausgelöst. Ein Beispiel ist Tesla-Motors, ein kalifornischer Hersteller von Elektro-Sportwagen, der seit 2003 rund 150 Millionen Dollar an Venture Capital einsammeln konnte.

Dabei wäre es falsch, den häufig prozyklischen Charakter der Gründerszene – sowohl konjunkturell als auch thematisch (etwa Internet, Web 2.0, Energie) – grundsätzlich zu verteufeln. Eine gute Konjunktur liefert häufig die nötige Portion Zuversicht, die Unternehmensgründer brauchen. Zudem verbreiten sich neue Ideen und Erfahrungen schneller, wenn viele Firmen an ähnlichen Fragestellungen arbeiten. Es ist kein Zufall, wenn sich innovative Unternehmen, wie im Silicon Valley, dicht beieinander ansiedeln.

Meyer riet abschließend zu mehr Ruhe und Besonnenheit in Bezug auf junge Firmen. Er schrieb in seinem Statement: “Ohne innovative Start-ups heute fehlen morgen die neuen Produkte, mit denen sich Wettbewerbsfähigkeit und technologische Führung sichern lassen. Daher gilt es Überreaktionen zu vermeiden, trotz des verständlichen Impulses, im Abschwung allen Risiken zu entsagen.”