RFID stolpert in die Software-Falle

Die öffentliche Diskussion betont besonders stark die Bedeutung fallender Chip-Preise für die Verbreitung von RFID-Systemen. Diese Argumentation ist einfach nachvollziehbar, wird aber der Komplexität des Themas RFID nicht völlig gerecht. So bestimmen neben den Preisen für RFID-Tags etliche nicht weniger wichtige Faktoren aus den drei Bereichen unternehmerisches Umfeld, Technologie und Politik die Kosten-Ertrags-Relation eines RFID-Systems.

Die Praxis zeigt, dass aus dem unternehmerischen Umfeld folgende drei Vorbedingungen über den Erfolg der Projekte entscheiden: Verbreitungsgrad von RFID in der Wertschöpfungskette; Passgenauigkeit der Software: Verteilung der Kosten. Die mangelnde Integration liegt vor allem daran, dass es derzeit keine preisgünstige passgenaue Standardlösung für RFID gibt. Produzenten, Händler und Transportdienstleister müssen ihre Infrastruktur miteinander abstimmen. Dabei kommt es darauf an, die neue Technologie effizient in bestehende Prozesse und in die vorhandene IT-Infrastruktur einzubetten.

Während im unternehmerischen Umfeld der Aspekt der Verteilung der Kosten eine grundsätzliche Vorbedingung der Investition darstellt, beeinflussen die beiden Aspekte Passgenauigkeit der Software und Verbreitungsgrad von RFID in der Wertschöpfungskette in besonderem Maß die Wirtschaftlichkeit des RFID-Projekts.

Neben den Herausforderungen aus dem unternehmerischen Umfeld gibt es auch bei der Technologie und der Politik bislang unbewältigte Herausforderungen, die den Markterfolg von RFID direkt beeinflussen. So stehen in der Aufgabenliste der Technologie die folgenden Punkte: Energieverbrauch; kostengünstige Produktion; Geschwindigkeit der Datenverarbeitung; Lesefehler; Frequenzharmonisierung; Standardisierung; Gesundheitsschutz und Umweltschutz und nicht zuletzt Datenschutz und Datensicherheit.

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Silicon-Redaktion

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