Siemens: Einigung mit US-Justiz in Sicht
Der Münchner Konzern wird sich voraussichtlich noch in diesem Jahr mit der US-Börsenaufsicht SEC einigen. Das berichtete die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Insider.
Demnach hält sich der Siemens-Aufsichtsrat derzeit bereit, um zu einer Sondersitzung zusammenzutreten. “Wir hoffen auf eine Einigung mit der SEC noch vor Weihnachten”, hieß es aus dem Aufsichtsrat. Notfalls treffe man sich auch am 23. Dezember.
Derzeit laufen Gesprächen mit der SEC, in denen es darum geht, das Strafmaß im Siemens-Korruptionsskandal festzulegen. Der Konzern verhandelt in der Sache auch mit den US-Justizbehörden und der deutschen Justiz.
Beobachter gehen davon aus, dass Siemens rund 1 Milliarde Euro zahlen muss. Das Unternehmen hat diesen Betrag bereits zurückgestellt. Bislang hat Siemens die Affäre rund 2,5 Milliarden Euro gekostet – für interne Ermittlungen durch Anwälte und Wirtschaftsprüfer sowie Steuernachzahlungen.
Sollte es in diesem Jahr doch nicht zu einer Einigung mit den Behörden kommen, sei spätestens Anfang 2009 mit einer Lösung zu rechnen, hieß es in dem Medienbericht. Das Ergebnis könne dann auf der Siemens-Hauptversammlung Ende Januar vorgestellt werden.
Siemens will offenbar noch vor dem 20. Januar eine Einigung erzielen – wenn der neue US-Präsident Barack Obama sein Amt antritt. Da es im Januar auch einen Führungswechsel an der Spitze der SEC geben dürfte, möchte Siemens den Abschluss voher in trockene Tücher bringen.