Die Zeitung beruft sich auf Dokumente, die sie eingesehen habe. Demnach hat Google großen Netzwerk- und Telefonfirmen vorgeschlagen, eine Art Super-Highway für Google-Inhalte zu schaffen – das heisst, die Google-Inhalte besonders schnell auszuliefern.
Das Projekt werde Google-intern ‘OpenEdge’ genannt und sehe eine schnelle Anbindung der Google-Server an die Netze der Service Provider vor. Google habe die Netzwerk- und Telefonunternehmen in der Sache um Stillschweigen gebeten.
Von Google hieß es dazu, der Bericht basiere auf einem Missverständnis darüber, wie das offene Internet funktioniere. Die Angaben seien “übertrieben und verworren”, schrieb Richard Whitt, Google Head of Public Affairs, in einem Blogeintrag.
Beim Google-Vorschlag gehe es darum, Cache-Server an den Standorten der Service Provider einzurichten. Andere Inhalte-Anbieter hätten ebenfalls die Möglichkeit, entsprechende Vereinbarungen mit den Providern zu treffen. Google setze sich nach wie vor für die Netzneutralität ein.
Google gilt bislang als einer der prominentesten Verfechter dieses Konzepts. So drohte das Unternehmen 2006 damit, die Netzneutralität notfalls vor Gericht durchzusetzen.
Gegner der Netzneutralität waren damals wie heute die Service Provider. Sie verweisen auf die hohen Investitionskosten, die ihnen durch die rasante Zunahme des Internet-Datenverkehrs entstehen – besonders durch den Abruf von Online-Videos. Die Inhalte-Anbieter sollten sich an den Kosten für den Abruf beteiligen, argumentieren die Service Provider.
Diese Position wird von Wissenschaftlern unterstützt. “Es gab schon immer Unterschiede zwischen den Nutzern”, sagte etwa Walter Brenner von der Hochschule St. Gallen. Unternehmen müsse es möglich sein, für eine Gebühr eine höhere Service-Qualität zu erhalten, als private Nutzer. “Wenn Firmen eine End-to-End-Garantie abgeben, dann muss sichergestellt werden, dass die Daten in der geforderten Zeit beim Kunden ankommen.”
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