Supercomputing 2008 im Rückblick
2008 war auch ein Jahr der Supercomputer. silicon.de besuchte Rechenzentren und nahm an unterschiedlichen Konferenzen zum Thema Supercomputing teil. Wie sieht jedoch die Zukunft der Supercomputer aus?
Supercomputer haben heute ihren festen Platz in der Wissenschaft. Computer-Simulationen gehören zum Handwerkszeug der Forscher und erklären, wie sich Proteine im Körper falten, wie Halbleiter funktionieren, wie Wasserdampf in die Stratosphäre aufsteigt oder wie sich Galaxien formen. Weitere Forschungsfelder wollen von den Stärken der Supercomputer profitieren.
So werden immer schnellere Supercomputer gebraucht. In Deutschland und Europa wird der Bedarf an Rechenzeit in den kommenden fünf Jahren mehr als tausendfach ansteigen. Deshalb müssen die Kapazitäten der Supercomputer weiterhin massiv ausbaut werden.
Aber auch im privaten Bereich dringt der Supercomputer langsam vor. So hat der Chiphersteller Nvidia vor Kurzem einen ‘Personal Supercomputer‘ vorgestellt. Geht es nach Nividia, nimmt der Personal Supercomputer den gleichen Weg wie einst das Handy: vom teuren Nischenprodukt zum Alltagsgegenstand. Mit dem Personal Supercomputer stelle man Techniken, die bislang nur für Konzerne und Universitäten erschwinglich waren, auch Privatanwendern zur Verfügung, hieß es von Nvidia. Was in Universitäten ganze Räume fülle und bislang zehntausende Euro kostet, könnten sich die Privatanwender jetzt kostengünstig auf den Schreibtisch stellen. Kostengünstig heißt jedoch in diesem Fall Preise zwischen 4000 und 9000 Euro, je nach Anbieter und Konfguration. Damit sind die Rechner zwar kein “Schnäppchen”, jedoch mit dem Budget eines privaten Anwenders finanzbar.
Wie sieht jedoch die Zukunft der Supercomputer aus? Hybrid-Supercomputer werden die Megarechner künftiger Generationen sein. NEC hat als globaler Anbieter von Supercomputern bekanntgegeben viel in diese zukunftsträchtige Technologie zu investieren. Ein erster Schritt ist die Zusammenarbeit mit dem Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS). Ziel der gemeinsamen Forschungsarbeit ist es, das Potenzial und die Leistungsfähigkeit von Hybrid-Supercomputer-Umgebungen für den Einsatz von gekoppelten Simulationen auszuloten. Die Forschungskooperation schließt an die bisherige jahrelange Zusammenarbeit beider Organisationen in der High-Performance-Computing-Forschung an.
Hybrid-Supercomputer stehen derzeit im Fokus der Computerforschung. Sie kombinieren Hauptprozessoren mit Co-Prozessoren, die als Applikationsbeschleuniger fungieren. Um die Potenziale dieser hybriden Systeme für gekoppelte Simulationen wie aeroakustische Simulationen, Fluid-Struktur-Interaktionen und Fluidpartikel-Simulationen zu evaluieren, plant das HLRS im Rahmen der Kooperation mit NEC die Realisierung einer speziellen Hybrid-Testumgebung.