Auch verständigte sich Panasonic mit den beiden anderen Sanyo-Großanteilseignern, den japanischen Finanzdienstleistern Daiwa Securities SMBC sowie Sumitomo Mitsui Banking. Branchenexperten gehen nun davon aus, dass Panasonic/Sanyo zu einem der größten Elektronikkonzerne aufsteigt.
“Obwohl die Sanyo-Papiere durch die monatelangen Spekulationen um eine Übernahme des Unternehmens durch Panasonic ziemlich nach oben und nach unten bewegt wurden, wäre eine erfolgreiche Transaktion mehr als sinnvoll für Panasonic”, erläutert Erste-Bank-Analyst Hans Engel. Laut dem Fachmann würden die Produktportfolios beider Konzerne “optimal zusammenpassen”. Die Einigung mit Goldman Sachs gilt in der Branche als Durchbruch. Bislang hatten die Amerikaner Panasonics Kaufangebot in der Höhe von 131 Yen je Aktie (rund 1,05 Euro) als zu niedrig abgelehnt. Dem japanischen Bericht nach hatte sich das Panasonic-Management bereits zuvor sowohl mit Daiwa Securities SMBC als auch mit Sumitomo Mitsui Banking einvernehmlich über den Verkauf der Anteile einigen können.
“Auch wenn die Hochzeit beider Konzerne noch offiziell abgesegnet werden muss, gehe ich nicht davon aus, dass die Transaktion scheitert. Für die Sanyo-Aktionäre ist der Verkauf des Konzerns im gegenwärtigen Marktumfeld kursbezogen zwar etwas schade. Vor allem in der Finanzkrise muss man enger zusammenrücken, sodass Panasonic zugreifen muss”, erläutert Engel. Die Zeichen für einen problemlosen Kaufabschluss stehen gut. Bereits vor zwei Jahren hatten die drei beteiligten Geldinstitute ihre Vorzugsaktien im Gegenzug für die Rettung Sanyos erhalten. Nach der Umwandlung ihrer Anteile in nur mehr gewöhnliche Sanyo-Aktien halten sie zusammen 70 Prozent am Konzern. Beschlossen werden soll die Übernahmeofferte durch den Panasonic-Verwaltungsrat am 19. Dezember.
Experten gehen vor diesem Hintergrund davon aus, dass Panasonic ein Tenderangebot für voraussichtlich Februar kommenden Jahres bekannt geben wird. Bleibt es bei den 131 Yen je Sanyo-Aktie, würde sich der vollständige Kauf Sanyos für Panasonic auf insgesamt mehr als 560 Mrd. Yen (4,5 Mrd. Euro) summieren. “Beide Unternehmen stellen gute Produkte her und haben sich weltweit einen Namen gemacht. Ein Zusammengehen wäre daher mehr als sinnvoll”, merkt Engel an. Bereits Anfang Dezember dieses Jahres hatte Panasonic sein ursprüngliches Angebot von 120 Yen je Aktie aufstocken müssen. Die Börsen reagierten auf die Einigung mit Goldman Sachs zurückhaltend. Die Aktien von Panasonic gaben bis zum Handelsschluss 0,5 Prozent nach. Anteilsscheine von Sanyo fielen stärker um 1,4 Prozent.
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