2008 – das Jahr in dem die IT ins All vorstieß

Mit dem Worldwide Telescope hat Microsoft im Mai den Anwendern einen kostenlosen Blick ins All ermöglicht. Über das Web-basierte Tool können die Hobby-Astrologen zum Beispiel hochauflösende Bilder von Weltraum- und Bodenteleskopen einsehen.

“Das WorldWide Telescope ist ein mächtiges Werkzeug für Wissenschaft und Bildung, das es jedem ermöglicht, das Universum zu erforschen”, sagte Microsoft-Mitgründer Bill Gates. “Mit der Kombination von Terabytes an unglaublichen Bildern und Daten mit einer einfach zu bedienenden Software zum Anschauen und Navigieren durch all die Informationen öffnet WorldWide Telescope die Tür zu neuen Wegen, die Wunder des Alls zu erforschen”, schwärmt Gates.

Microsoft will mit diesem Programm auch das Interesse an den Naturwissenschaften bei Jugendlichen fördern. Das Telescope basiert auf der Microsoft-Technologie ‘Visual Experience Engine’. So kann der Anwender beispielsweise nahtlos in die Bilder hinein und heraus zoomen.

Wenige Monate später hat Google die Anwendung ‘Earth’ um eine Weltraumansicht erweitert. Mit dem Plugin Sky können Anwender 100 Millionen Sterne Abermillionen Galaxien besuchen. Gefüttert wird der virtuelle Weltraumspaziergang mit Bildern der NASA und von European Space Agency (ESA). Dazu informieren Texte und wissenschaftliche Daten über Himmelskörper und kosmische Ereignisse.

Keineswegs virtuell war die Reise der NASA-Sonde ‘Phoenix’. 10 Monate lang war die mit Hochtechnologie voll bepackte Sonde mit 21.000 Stundenkilometern unterwegs, um dann 679 Millionen Kilometer entfernt sicher auf der Marsoberfläche aufzusetzen.

Doch das war erst der Anfang der 420 Millionen Dollar teuren Mission. Bei minus 73 Grad nahm die Sonde mit einer Baggerschaufel Bodenproben und analysierte diese mit einem Spektrometer. Auf einer Aufnahme, die die Sonde an die Erde gesendet hatte glaubten die Forscher Eis entdecken zu können. Eine kleine Sensation, denn damit wäre – zumindest theoretisch – Leben auf dem Mars möglich.

Um den irdischen November herum setzt auf dem Mars der ‘Herbst’ ein. Bis zu minus 90 Grad herrschen dann. Wolken verdunkeln den Himmel. Daher konnten die Solarkollektoren nicht mehr genug Strom für die Sonde liefern. Anfang November empfing die Bodenstation die letzten Signale der Raumsonde. Rund zehn Tage später hat die NASA die Sonde offiziell aufgegeben.

Silicon-Redaktion

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