Das Infineon-Management schätzt die Lage bei Qimonda so schlecht ein, dass es Qimonda-Aktien nicht einmal mehr verschenken möchte. Dies war geplant, um die Infineon-Bilanz vom Qimonda-Ballast zu säubern – die Speicherchip-Tochter wird bei Infineon als nicht-fortgeführtes Geschäft ausgewiesen. Selbst bei einem Verkauf von Qimonda muss Infineon noch einen Verlust hinnehmen – da dann Währungseffekte von Qimonda realisiert werden, die bisher im Infineon-Eigenkapital verbucht sind.

Ursprünglich war geplant, den Anteil an Qimonda bis zur Infineon-Hauptversammlung im Frühjahr 2009 auf unter 50 Prozent zu senken. Von diesem Plan hat Infineon jetzt Abstand genommen. “Angesichts des aktuellen Kursniveaus der Qimonda-Aktie ist Infineon der Ansicht, dass die Zuteilung der Qimonda-Aktien an Infineon-Aktionäre in Form einer Sachdividende keine sinnvolle Maßnahme mehr ist”, teilte der Hersteller mit.

Experten rechnen damit, dass Qimonda das Geschäftsjahr 2008 mit einem Defizit von 1,9 Milliarden Euro beenden wird. Der Hersteller hatte angekündigt, 3400 Stellen abzubauen, die Hälfte davon in Deutschland. Findet der Hersteller nicht schnell neue Geldquellen, droht bereits im ersten Kalenderquartal 2009 die Insolvenz.

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Silicon-Redaktion

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  • Never stop thinking
    Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, dass Ulrich Schumacher den Firmensitz von Infineon in die Schweiz verlegen wollte, weil Steuern angefallen wären. Dies war überhaupt das einzige Jahr, welches keinen Verlust auswies! Vorher wurden aber Gelder aus Schottland (für eine Fabrik, die 3 Monate später in Newcastle wieder geschlossen wurde) Dresden in beträchtlicher Höhe angenommen. Das Management ist unfähig und betreibt seit Jahren Geldvernichtung. Leider baden das nicht die Verantwortlichen aus, sie entlassen eher "Kritiker" wie zum Schluss den Finanzvorstand, damit die geschönten Bilanzen nicht an die Außenwelt dringen. Ein mafiöser Verein, der nach meiner Prognose bald selbst vor der Insolvenz steht. Schade um die guten Mitarbeiter, die jahrelang krisengeschüttelt ihr Dasein fristen und durch Mobbing bei Laune gehalten werden.

  • Herr
    In Ihrer Berichterstattung ist auffallend, das Sie ausschließlich negative Meldungen über Infineon aufgreifen. Warum??? Es gibt durchaus auch positive Meldungen...

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