Das bereits Anfang des Jahres gestartete Tauziehen zwischen Microsoft und Yahoo trat in seine finale Phase ein. In einem Brief an den Yahoo-CEO Jerry Yang zog der Microsoft-Chef Steve Ballmer das Kaufangebot offiziell zurück. Microsoft hatte zuletzt seine Offerte für Yahoo auf 47,4 Milliarden Dollar erhöht.

Plötzlich aber war Yang doch wieder zu Gesprächen bereit. Mit dem Sinneswandel reagiert er auf die massive Kritik der Aktionäre, die die Verhandlungshaltung für zu hart befunden hatten. Aus dem selben Grund verschob Yahoo die für 3. Juni geplante Hauptversammlung. Doch Ballmer hatte sich ein für alle mal abgewendet.

Das Herz des Microsoft-CEOs gehörte nämlich jemandem neuen: Microsoft herzte zunehmend vehement den Pinguin. Anfang Mai trat der “proprietäre” Softwarekonzern der Open Source Business Foundation e.V. (OSBF) mit Sitz in Nürnberg bei. Damit schwenkten die Redmonder komplett um und stellten das ständige Störfeuer auf das Open-Source-Lager ein. Die Liebesbezeugungen mehrten sich dagegen auffällig.

Keine Liebe gab es zwischen der SAP und dem Emporkömmling salesforce.com. Während salesforce.com. mittlerweile Milliarden mit Software-as-a-Service umsetzte, scheiterten die Walldorfer offenkundig an ihrem On-Demand-Modell Business ByDesign. Salesforce-CEO Benioff bot daraufhin eine Kooperation an: SAP könnte sein Mittelstands-ERP über die force.com-Plattform anbieten, die Technik sei ausgereift und bereits im Einsatz. Doch salesforcem-EMEA-Chairman Dr. Steve Garnett musste auf der Hausmesse seines Unternehmens Dreamforce in London gegenüber silicon.de mitteilen, dass die SAP “zu arrogant” sei, um dieses Angebot anzunehmen.

Ein weiterer Groß-Merger bahnte sich an. Offenkundig wollte sich Hewlett-Packard den IT-Dienstleister EDS einverleiben. Was wenig später dann auch geschah.

Einer der großen Skandale 2008 wurde erstmals Ende Mai ruchbar: Die Deutsche Telekom hatte die Telefonverbindungsdaten führender Mitarbeiter illegal ausgewertet. Der Konzern bestätigte die ersten Medienbericht teilweise. Es seien aber keine Gespräche abgehört worden. Später erst wurde das Ausmaß der Bespitzelungen ersichtlich: Neben Managern waren auch Journalisten und hochrangige Gewerkschaftsfunktionäre ausspioniert worden. Und zwar umfangreich und ausführlich. Das Verfahren läuft noch.

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Silicon-Redaktion

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