IT-Ausgaben trotz Abschwungs weitgehend stabil
Die Industrie und der Finanzsektor treten derzeit bei den IT-Ausgaben ein bisschen auf die Bremse. Bei Dienstleistern, Versorgern und in anderen Wirtschaftsbereichen steigen die Ausgaben für IT jedoch sogar leicht.
Wie im Vormonat bildete auch im November die Nachfrage nach Hardware ein stabilisierendes Element im mittelständischen IT-/TK-Markt. Sowohl die getätigten als auch die geplanten Ausgaben nahmen leicht zu. Der Index der realisierten Ausgaben wuchs um zwei auf 105 Punkte. Die Investitionsplanungen stiegen sogar noch etwas stärker, und zwar von 104 auf 108 Zähler. Verglichen mit dem Vorjahr ist jedoch ein negativer Gesamttrend zu beobachten. Im Vergleich zum November 2007 liegt die aktuelle Nachfragedynamik heute um zwölf Punkte niedriger. Die geplanten Ausgaben nahmen gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch nur um sechs Zähler ab. Bremsend wirkten im November die Industrie und das Finanzgewerbe auf den Hardware-Markt ein – in diesen Branchen überwogen die Unternehmen mit rückläufigen Ausgaben. Als treibende Kraft der Hardware-Nachfrage erwiesen sich dagegen die Versorgungsunternehmen, während sich die übrigen Wirtschaftszweige im Marktdurchschnitt bewegten. Für die kommenden drei Monate kündigen alle Branchen bis auf den Handel überwiegend steigende Investitionen in Hardware an.
Der Software-Markt hingegen verlor im November den dritten Monat in Folge an Dynamik. Hier büßte der Index der realisierten Ausgaben fünf Punkte ein und steht nun mit 97 Zählern im Minus. Der Indikator der Ausgabenplanungen dagegen stieg von 99 auf 105 Punkte wieder ins Plus und lässt auf eine Erholung des Marktes hoffen. Im Jahresvergleich ist die Entwicklung eher negativ – und zwar deutlich ausgeprägter als bei den übrigen IT-/TK-Marktsegmenten. So nahm der Index der aktuellen Investitionen um 15 Punkte ab, die Ausgabenplanungen fielen um elf Zähler.
Eher zurückhaltend blieben die mittelständischen Unternehmen gegenüber Ausgaben für Kommunikationsprodukte. Hier sank im November der Index der realisierten Investitionen von 97 auf 95 Punkte. Es besteht jedoch Aussicht auf Besserung, denn die Investitionsneigung hinsichtlich der kommenden drei Monate wuchs um acht auf 102 Zähler. Aber auch der Kommunikationsmarkt leidet unter einem abnehmenden Gesamttrend. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Nachfrage um zwölf Punkte zurückgegangen. Der Index der Investitionsplanungen nahm ebenfalls ab – mit minus sieben Zählern allerdings nicht ganz so stark.
Wie im Vormonat bewegte sich nicht zuletzt auch der Markt für IT- und TK-Dienstleistungen im November im negativen Bereich. Die getätigten Ausgaben gingen geringfügig um einen auf 98 Punkte zurück. Leicht verbessert hat sich dagegen der Planungsindex von 96 auf 99 Zähler. Auch hier verzeichnet der langfristige Trend eine eher negative Tendenz: Sowohl der Index der realisierten Investitionen als auch der Planungsindex nahmen jeweils gegenüber November 2007 um sechs Punkte ab.
“Die weltweite Finanzkrise ist auch im deutschen Mittelstand angekommen. Das zeigt der aktuelle IT-Mittelstandsindex deutlich”, konstatiert Hans-Dieter Wysuwa, Senior Vice President Sales Germany, Fujitsu Siemens Computers. “Deshalb wird das Thema Kostensenkung verstärkt auf der Tagesordnung stehen. Aufgrund dessen kommt es jetzt mehr denn je darauf an, die IT zu einem schlagkräftigen Mittel für den Geschäftserfolg zu machen. Das hat zur Konsequenz, dass sowohl geplante wie auch bereits getätigte Investitionen optimal genutzt werden müssen; genauso wichtig ist aber auch, die gesamten IT-Ressourcen nicht nur leistungsfähiger, sondern vor allem auch flexibler und anpassungsfähiger zu machen. IT-Hersteller und ihre Partner werden sich daher verstärkt an zwei Kriterien messen lassen müssen: Inwiefern sie ihren Kunden dynamische und leistungsfähige Systeme zur Verfügung stellen, die auf ihre Anforderungen zugeschnitten sind. Aber auch daran, welche (variablen) Modelle sie bieten, wie die IT in den Unternehmen bereitgestellt wird. Hier setzen wir mit ‘Dynamic Infrastructures’ an. Dahinter steht eine neue Strategie mit einem kompletten Angebot von Infrastruktur-Produkten, -Lösungen und -Services, die in kundengerechten Liefermodellen, ganz gleich welcher Größe, angeboten werden”, so Wysuwa.